Die deutsche Wirtschaft hat schwer unter der Corona-Pandemie zu leiden. Überall in der Bundesrepublik fürchten Arbeitnehmer und Unternehmen um ihre Jobs und Existenzen. Im Jobcenter ist dementsprechend Hochkonjunktur – die Mitarbeiter der Geschäftsstellen kommen angesichts der Massen an Leistungsanträgen mit der Arbeit kaum hinterher.
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Jobcenter für Besucher geschlossen
Hinter verschlossenen Türen ist der Teufel los: Deutsche Jobcenter arbeiten derzeit im Akkordtempo, um der Fülle an Anträgen in der Corona-Krise gerecht zu werden. Für Besucher sind die Jobcenter bereits seit Mitte März geschlossen (HartzIV.org berichtete), alle Fragen sollen telefonisch oder per Mail beantwortet werden.
Antragsflut in Corona-Krise
Die Corona-Pandemie brachte die Weltwirtschaft beinahe zum Erliegen, auch die deutsche Wirtschaft war vor einem Stillstand nicht gefeit, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Viele Arbeitnehmer sehen sich nun gezwungen, Hartz IV Leistungen zu beantragen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und ihre Familien zu ernähren. Die Jobcenter waren jedoch auf eine derartige Antragsflut nicht vorbereitet: „Wir haben überschlagen, dass wir vorher vielleicht 1000 Anträge im Monat bekommen haben – jetzt bekommen wir in der Woche schon 500 rein. Das ist schon eine enorme Steigerung“, so Christian Eckel, Mitarbeiter des Kölner Jobcenters, gegenüber ZDF heute in Deutschland. Er arbeite normalerweise in der IT-Abteilung, müsse allerdings in Anbetracht der Massen nun auch Anträge bearbeiten.
Bürger haben Recht auf Grundsicherung
In Zeiten der Krise soll Bedürftigen der Zugang zu Hartz IV Leistungen erleichtert werden. So entfallen aktuell zum Beispiel die Prüfung des Vermögens und der Angemessenheit der Wohnung, um eine schnelle Leistungsgewährung sicherzustellen. Doch trotz alldem herrscht bei vielen Bürgern und Bürgerinnen der Bundesrepublik eine gewisse Scham vor, die Grundsicherung zu beantragen. Martina Würker hält diese für unbegründet: „Es gibt ein Recht auf diese Leistung, das ist kein Almosen. Das ist ganz wichtig und man muss sich nicht schämen“, so die Geschäftsführerin des Kölner Jobcenters gegenüber dem ZDF.
Agentur für Arbeit zuständig für Kurzarbeit
Viele Mitarbeiter machen Überstunden oder arbeiten an den Wochenenden, um die Arbeit zu erledigen. Doch nicht nur im Jobcenter glühen die Telefonleitungen und Tastaturen, auch in der Agentur für Arbeit gilt es derzeit, die zusätzliche Arbeitslast schnell zu erledigen. Viele Unternehmen melden in der Corona-Krise Kurzarbeit an. Die dazugehörigen Anträge werden im weiteren Verlauf von der Agentur für Arbeit bearbeitet. Experten gehen aktuell davon aus, dass etwa eine halbe Million Unternehmen von der Kurzarbeitsregelung Gebrauch machen werden.
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