Die Zahl der Kinder, die von Armut gefährdet sind, stieg in den vergangen zehn Jahren auf knapp zwei Millionen! Für Sabine Zimmermann von der Linkspartei ist dieser Zustand nicht hinnehmbar – Sie fordert ein wirkungsvolles Konzept gegen Kinderarmut.
Laut der Statistik „Kinder in Bedarfsgemeinschaften“ der Bundesagentur für Arbeit ging die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Bedarfsgemeinschaften leben, in den vergangen Jahren zwar zurück – die Gesamtanzahl ist jedoch immer noch erschreckend hoch:
Anzahl Kinder / Hartz IV Bedarfsgemeinschaften | Sachsen | Sachsen-Anhalt | Thüringen |
Juni 2018 | 90.421 | 68.614 | 46.986 |
2013 | 109.880 | 77.098 | 52.538 |
Inhaltsverzeichnis
Zahl der armutsgefährdeten Kinder in Deutschland rasant gestiegen
Obwohl die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften zurück ging, ist die Zahl der armutsgefährdeten Kinder in Deutschland rasant gestiegen! In den vergangen zehn Jahren stieg die Zahl der Kinder, die von Armut gefährdet sind, von 1,79 auf 1,85 Millionen! In 2005 waren 1,51 Millionen Kinder von Armut gefährdet.
Auch der Anteil der unter 16-jährigen Kinder, die in von Armut gefährdeten Haushalten leben, stieg von 11,6 Prozent (2005) auf 15,1 Prozent in 2017! Dies geht aus den Daten des Europäischen Statistikamt Eurostat hervor, auf die Sabine Zimmermann von der Linkspartei kürzlich hingewiesen hat:
„Kinderarmut ist und bleibt einer der größten Skandale in einem der reichsten Länder der Erde.“
Erläuterung: Als von Armut bedroht gelten Haushalte, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens besitzen. Die Armutsgrenze lag für Familien mit zwei Kindern in Deutschland 2017 bei 2.099 Euro Nettoeinkommen pro Monat.
Zimmermann fordert wirkungsvolles Konzept gegen Kinderarmut
Eltern mit geringem Einkommen befinden sich grundsätzlich in einer sehr schwierigen Situation. Der Wunsch eines jeden Elternteils ist es schließlich, das Kind glücklich zu machen und Wünsche zu erfüllen. Mit dem geringen Hartz IV Regelsatz ist das nur schwer zu meistern.
„Besonders zu Weihnachten spüren viele Kinder, dass sie in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen müssen“,
so Zimmermann. Dennoch stellte sie klar, dass die schwierige Situation nicht nur an den Festtagen, sondern das ganze Jahr über deutlich wird!
Sie fordert von der Bundesregierung, dringend ein wirkungsvolles Konzept gegen Kinderarmut vorzulegen. Soziale Leistungen sollen Armut verhindern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
Bekämpfung der Kinderarmut fängt bei Bekämpfung der Armut der Eltern an
Zimmermann betonte, dass die Bekämpfung der Kinderarmut zuerst und vor allem bei der Bekämpfung der Armut der Eltern beginnt! Deshalb sollen prekäre Beschäftigungen, wie Leiharbeit, Teilzeit und Minijobs zurückgedrängt und der Mindestlohn auf zwölf Euro pro Stunde erhöht werden! (Zur Erinnerung: Ab 2019 wurde der Mindestlohn lediglich um wenige Cents erhöht.)
Damit die Eltern trotz ihrer Kinder auch arbeiten gehen können, müssen zudem bessere Angebote zur Kinderbetreuung geschaffen werden, vor allem in den Randzeiten (ganz früh am Morgen und am Abend).
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