Die Lage um das Coronavirus spitzt sich zu. Mittlerweile sind in Deutschland laut den Zahlen des Robert Koch Instituts über 2.000 infizierte Fälle (Stand: 13.03.2020, 08:00 Uhr) registriert, daraus zieht die Regierung ihre Konsequenzen. Schulen schließen, Veranstaltungen werden abgesagt – jetzt melden sich auch die Mitarbeiter des Jobcenters aus der Krise zu Wort.
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Jobcenter Mitarbeiter schreiben Brandbrief
In einem Brandbrief wenden sich die Mitarbeiter der Berliner Jobcenter in der Krise an die Regierung, schreibt die B.Z.: Die Jobcenter müssen geschlossen werden, um eine weitere Ausbreitung des ansteckenden Virus zu verhindern. Auf Grund des regen Publikumsverkehrs in den Jobcentern und Arbeitsagenturen seien Mitarbeiter besonders gefährdet, sich mit dem Virus Covid-19 zu infizieren.
Ansteckungsgefahr in Jobcenter hoch
„In allen Berliner Jobcentern befinden sich täglich zusammen mit Kollegen und dem Publikumsverkehr mehr als 1000 Menschen“, so die Jobcenter Mitarbeiter laut B.Z. Der Kundenkontakt begünstige die Ansteckungsgefahr der Angestellten, daher fordern die Mitarbeiter die oberen Regierungsetagen dazu auf, „ihrer Fürsorgepflicht gegenüber Ihren Mitarbeitern schnellstens nachzukommen“ und die Jobcenter ebenso wie Schulen, Kitas und Universitäten vielerorts vorübergehend zu schließen.
Telefonische Beratung statt Termin
Viele Dienststellen der Agentur für Arbeit greifen derzeit bereits auf telefonische Beratung zurück, um den Kundenkontakt zu minimieren:
„Wie alle öffentlichen Einrichtungen folgen wir den Lageeinschätzungen der zuständigen Behörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene und wir richten uns nach den konkreten Empfehlungen der Gesundheitsämter und deren verbindlichen Entscheidungen nach dem Infektionsschutzgesetz“,
heißt es von Seiten der Bundesagentur.
Jobcenter Mitarbeiter bereits infiziert
Ein Mitarbeiter des Jobcenters ist bereits infiziert (HartzIV.org berichtete), dennoch werden nach aktuellem Stand nur vereinzelt Jobcenter geschlossen. Leistungsberechtigte dürfen derzeit jedoch nicht bloß aus Furcht vor einer Infektion mit dem Virus Terminen im Jobcenter fernbleiben – ohne offizielle Anweisung der Regierung oder des Jobcenters selbst gilt der Termin als versäumt, wobei mit entsprechenden Konsequenzen zu rechnen ist.
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