Weniger Formulare, mehr Geld und ein klares Zeichen gegen Kinderarmut: Die Grünen planen eine Grundsicherung, mit der vor allem Jungen und Mädchen aus Hartz IV Familien unterstützt werden sollen. Der Garantiebetrag in Höhe von 280 Euro je Kind würde dann sowohl das Kindergeld als auch den Kinderfreibetrag ersetzen.
Mehr Zeit und Geld für Kinder
Die Grundsicherung soll automatisch gezahlt werden. Bei Familien mit keinem oder nur einem geringen Einkommen ist darüber hinaus ein „GarantiePlus-Betrag“ vorgesehen, dessen Höhe sich nach dem Alter der Kinder und den Bezügen der Eltern richtet. Präsentiert wurde die Idee von Parteichefin Annalena Baerbock und Fraktionschefin Katrin Göring-Eckard. Sie betonten: „Wir wollen, dass Zeit für Kinder da ist und nicht für die Formulare.“
Anspruch auf den GarantiePlus-Betrag hätten laut Plänen der Grünen Familien, die aktuell Sozialgeld beziehen, sowie einige Eltern, die bislang Anrecht auf den Kinderzuschlag haben. In der Summe stünde dem Nachwuchs aus finanzschwachen und Hartz IV Familien dann ein Betrag von maximal 364 Euro (bis fünf Jahre), 475 Euro (bis 13 Jahre) bzw. 503 Euro (ab 14 Jahren) zu.
Kosten von 10 Milliarden Euro jährlich
Unabhängig von der Grundsicherung und dem möglichen GarantiePlus-Betrag sollen im Sozialhilferecht nach wie vor Mehr- und Einmalbedarfe berücksichtigt werden. Der benötigte Betrag müsste dann wie gehabt gesondert beantragt werden. Die zusätzlichen Kosten für das Konzept veranschlagen die Grünen mit 10 Milliarden Euro pro Jahr. Davon würden dann fast alle Familien profitieren. Erst ab einem Einkommen von 148.000 Euro jährlich hätten Eltern unter dem Strich weniger im Portemonnaie.
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