Vergangene Woche staunte ein 33-Jähriger Mann aus Herford nicht schlecht als er die Kontoauszüge eines Fremden in seiner Post entdeckte.
Verwechslung durch selben Nachnamen
Ein Berufskraftfahrer aus Herford erhielt Anfang November einen Brief vom Jobcenter samt Anschreiben und einer Sammlung an Kontoauszügen. Das Problem: Die Kontoauszüge gehören nicht ihm, sondern einem Hartz IV Bezieher mit dem selben Nachnamen. „Hätte ich kriminelle Energie, wäre damit sicherlich was anzustellen“, sagt der Betroffene gegenüber dem „Westfalen Blatt“. Bis vor einem halben Jahr habe er selbst noch Leistungen nach SGB II empfangen. Aus diesem Grund lagen dem Jobcenter die vollständigen Daten des Mannes vor.
„Ich habe mir die Auszüge aber gar nicht erst angeguckt“, sagt der Empfänger der Auszüge. Der ursprüngliche Besitzer hat die Kontoauszüge zuvor beim Jobcenter als Nachweis einreichen müssen. Nach der Prüfung sendete das Jobcenter diese zwar ordnungsgemäß zurück – jedoch an die falsche Person. „Eigentlich ist das ja eine Frechheit“, klagt der 33-Jährige.
Hier erfahren Sie Mehr zum Thema Kontoauszüge beim Jobcenter einreichen und Kontoauszüge schwärzen.
Jobcenter gesteht Datenschutz-Panne ein
Der Berufskraftfahrer hat vergeblich versucht, die in dem Brief genannte Sachbearbeiterin telefonisch zu erreichen. Diese sei ihm sehr wohl bekannt, da sie früher auch für ihn zuständig gewesen sei. Jetzt möchte er die Sache selbst in die Hand nehmen und dem Besitzer die Kontoauszüge persönlich übergeben.
Auf Anfrage der Presse gibt Jobcenter Sprecherin Inken Quesbe zu: „Ja, da ist etwas schief gelaufen.“ und führt fort „Für uns ist das ein Novum.“ Es sei die erste Panne dieser Art und man wolle nun beide Betroffenen kontaktieren. Trotzdem betont das Jobcenter Herford, dass mit Daten sehr sorgfältig umgegangen werde und „in vielen Fällen das Vier-Augen-Prinzip“ gelte. Zudem würden Mitarbeiter einmal jährlich zum Thema Datenschutz geschult werden.
Titelbild: fizkes / shutterstock.com