Die Stimmen, die ein Hilfspaket für die Ärmsten der Gesellschaft fordern, werden immer lauter: Nun hat sich auch der Paritätische Gesamtverband zu Wort gemeldet. Aus Sicht des Verbands müssen Menschen in Hartz IV und Altersgrundsicherung besonders unter der Corona-Krise leiden – ihnen muss unbedingt geholfen werden.
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Verband setzt auf Solidarität
In Zeiten wie diesen, ist ein solidarisches Miteinander von besonders großer Bedeutung. Das weiß auch der Paritätische Gesamtverband. Aus diesem Grund fordert der Wohlfahrtsverband ein sofortiges Notprogramm für diejenigen, die aktuell besonders unter Corona-Krise zu leiden haben: Hartz IV Empfänger. Die Sofort-Hilfen sollen den finanzschwachen Bürgern der Bundesrepublik durch die Corona-Krise helfen.
Sanktionen müssen ausgesetzt werden
Der Verband macht auf seiner Website auf die besondere Notlage der Leistungsbezieher aufmerksam: „Die mit der Corona-Krise verbundene Schließung von Tafeln und anderen Unterstützungssystemen stürze arme Menschen in existentielle Krisen“, heißt es dort in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung. Den Betroffenen müsse dringend geholfen werden – dafür müsse Geld in die Hand genommen und Leistungskürzungen ausgesetzt werden: „Der Verband fordert finanzielle Soforthilfen für Bedürftige, darüber hinaus müssten alle Leistungskürzungen, etwa durch Sanktionen, sofort beendet werden“.
100 Euro mehr im Monat
Der Plan des Verbandes sieht eine sofortige Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes um 100 Euro monatlich vor, „um insbesondere eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen“. Außerdem müssten Hartz IV Bedürftige eine Einmalzahlung von 200 Euro erhalten, um den zusätzlichen Bedarf an Arzneimitteln oder erhöhten Energiekosten in Zeiten der Corona-Pandemie decken zu können. Ulrich Schneider erkennt den Ernst der Lage für Hartz IV Empfänger:
„Die Regelsätze in Hartz IV und der Altersgrundsicherung sind so kleingerechnet, dass man mit ihnen nicht anständig über den Monat kommt. Es sind Armutssätze. Die Tafeln haben sich, ebenso wie kostenlose Verpflegung in Schulen und Kitas, für viele längst zum notwendigen Baustein der Grundversorgung entwickelt. Bei Tafeln und selbst in Schulen geht es um echte Armenspeisung, die nun ausfällt.“, so der Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.
Schneider ist mit seiner Auffassung nicht allein: Katja Kipping (Linke), Pascal Kober (FDP), Armutsforscher und viele weitere Stimmen aus Politik und Wirtschaft fordern den Corona-Zuschlag auf Hartz IV. Zuletzt zeigt sich auch Arbeitsminister Heil des Konzeptes nicht abgeneigt. Ob und wann der Zuschlag kommt, ist bisher unklar.
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