Wie sozial eine Gesellschaft ist, zeigt sich häufig in Notsituationen, die wir aktuell leider wegen der Corona Pandemie nicht nur in unserem Land, sondern auch auf der ganzen Welt haben. Besonders betroffen sind einkommenschwache Menschen und Hartz IV Bedürftige.
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Asoziale Hamsterkäufe benachteiligen arme Menschen
Leergeräumte Regale in Geschäften zeigen, wie dramatisch die Situation aktuell ist. Zwar geben die Supermärkte noch Entwarnung, dass es an Produkten nicht mangelt und genug für alle da sei. Dennoch kaufen viele Menschen ein wie im Wahn einer Apokalypse.
Viele günstige Produkte sind teils sofort vergriffen, beim Toilettenpapier werden den Beschäftigten in den Läden, die Regale einräumen, die Waren teilweise vom Hubwagen direkt von der Palette in großen Mengen entrissen.
Da dieses asoziale Verhalten der „Großkäufer“ auch den Einzelhändlern ein Dorn im Auge ist, haben sich viele entschlossen, den Kauf von Produkten zu rationieren und zu begrenzen. Wenn bei Menschen die eigene Vernunft und der Solidargedanke aussetzen, muss eben reglementiert werden.
Darüberhinaus benachteiligen diese Hamsterkäufe Menschen, die nicht jederzeit einkaufen gehen können. Besonders alleinstehende Rentner stehen vor großen Herausforderungen, gerade in strukturschwachen Gebieten. Glücklicherweise finden sich immer mehr Helfende zusammen, die besonders Menschen, die nicht in der Lage sind, das Haus zu verlassen, mit notwendigen Einkäufen und Erledigungen helfen möchten.
Tafeln beklagen Mangel und müssen schließen
Immer mehr Tafeln beklagen, dass sie keine oder nur sehr wenige Produkte erhalten und müssen deshalb ihre Türen für Hartz IV Bedürftige und andere einkommensschwache Menschen schließen, die dringend auf die Hilfe und Versorgung durch die Tafeln angewiesen sind.
Unsinnige Verschwendung
Auf der anderen Seite werden zukünftig höchstwahrscheinlich viele Lebensmittel weggeschmissen von Menschen, die sich aufgrund ihrer guten finanziellen Lage einen Vorrat in absolutem Überfluss anlegen konnten und diesen nicht verbraucht haben.
Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass Hartz IV Beziehende keinen Anspruch auf einen Mehrbedarf für die Anschaffung eines Notvorrats haben und diesen aus dem Hartz IV Regelsatz anschaffen müssen. Ähnlich geht es Menschen, beispielsweise Rentnern, die ebenso wenige finanzielle Mittel zur Verfügung haben.
Die Unterversorgung der Tafeln ist also ein massives Problem in der aktuellen Zeit, da sie viele Bedürftige in noch weitere Schwierigkeiten drängt. Wie dramatisch die Situation ist sieht man, wenn man sich die wachsenden Statistiken der Tafeln anguckt.
Online Handel bevorzugt
Auch beim Online-Handel wird das höchst unsoziale Verhalten der Bevölkerung deutlich. Supermärkte, die auch die Online-Bestellung und Lieferung zulassen, können zu großen Teilen nicht mehr alle Produkte liefern, da ausverkauft.
Natürlich soll man aktuell zu Hause bleiben und nur in Notfällen oder notwendigen Bedarf nach Draußen zum Einkaufen gehen, doch muss man auch an die Menschen denken, die das Haus nicht verlassen können. So bequem der Online Handel ist, sollten wir auch an die Menschen denken, die das Haus aufgrund von Alter, Krankheit, Behinderung etc. nicht verlassen können und dringend auf Online-Service mit Lieferung angewiesen sind.
Unser Appell
Die Situation ist aktuell für alle Menschen schwierig, was sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Aber bitte bedenken Sie, dass es auch vielen Menschen schlechter geht als Ihnen, daher appellieren wir an Ihre Vernunft, handeln sie mit Bedacht und mit einem solidarischen Blick über den Tellerrand hinaus.