Hartz IV Empfänger müssen sich viel gefallen lassen, inklusive erniedrigender Maßnahmen. Wie tief man diesbezüglich sinken kann, beweist ein Tweet. Gezeigt wird ein Arbeitsblatt, auf dem Schulungsteilnehmer die passenden Worte unter Bilder schreiben und darauf achten sollen, ob das Wort mit „tz“ oder mit „z“ geschrieben wird. Veröffentlicht wurde es von der Tochter einer Arbeitssuchenden.
Bundesagentur für Arbeit verspricht Aufklärung
„Das ist pure Erniedrigung erwachsener intelligenter Menschen“, schreibt die junge Frau. Damit liegt sie völlig richtig, wenn es sich tatsächlich um die Aufgaben einer von der Arbeitsagentur vorgeschriebenen Maßnahme handelt. Sie entsprechen dem Niveau der dritten oder vierten Klasse, haben also herzlich wenig mit einer sinnvollen Fördermaßnahme zu tun. Entsprechend deutlich fallen auch die Kommentare zum Tweet aus.
Die Bundesagentur für Arbeit will den Fall aufklären und setzte sich mit der Tochter der Hartz IV Empfängerin in Kontakt. Aus Angst vor Nachteilen nennt sie jedoch weder Namen noch das zuständige Jobcenter. Von daher ist schwer, zu prüfen, welcher Maßnahmenträger Leistungsempfänger dermaßen für dumm verkauft.
Kein Einzelfall
Genauso spannend wie die eigentliche Twitter-Nachricht sind die vielen Kommentare. Hier wird bestätigt, dass auch bei anderen Kursen, die von Jobcentern verordnet wurden, ähnliche Aufgaben üblich sind. Für die meisten absolut unverständlich, offenbar aber an der Tagesordnung. Verurteilt wird unter anderem, dass die Maßnahmen nicht kontrolliert und Beschwerden nicht ernst genommen werden. Vor allem aber: Wer sich weigert, an einer solchen Fortbildung teilzunehmen, muss damit rechnen, sanktioniert zu werden. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?
Titelbild: https://twitter.com/CamJMilaC