Immer mehr Kinder leben in Armut. Malocher kommen gerade so über die Runden. Und Rentner sammeln Flaschen. Dass die soziale Absicherung gravierende Mängel aufweist, ist nicht zu übersehen. Die Folgen sind dramatisch und werden sich in Zukunft noch verschärfen. Laut Zahlen der Bundesregierung droht 1,2 Millionen Minijobbern im Alter Hartz IV.
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Altersarmut als Massenphänomen
Aktuell arbeiten in Deutschland 2,3 Millionen Menschen im Alter von 25 bis 65 Jahren als geringfügig Beschäftigte. Etwa die Hälfte, so das Ergebnis einer Anfrage der Linken-Fraktion, zahlt nicht in die Rentenkasse ein.
Ihnen, immerhin 1,2 Millionen Betroffene, bleibt im Alter nur die soziale Grundsicherung bzw. Hartz IV. Damit wird Altersarmut schnell zum Massenphänomen.
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Minijobs sind kein Sprungbrett
Das Problem: Minijobs verfehlen ihr eigentliches Ziel. Gedacht waren und sind sie als Sprungbrett, um irgendwann in ein nicht prekäres Arbeitsverhältnis zu wechseln. Das funktioniert offenbar nicht. Stattdessen, so die Linke, würden bestehende Qualifikationen entwertet und arbeiteten 874.000 Menschen unterhalb ihres Qualifikationsniveaus.
Fehlender sozialer Schutz
Die eigentliche Gefahr, die von Minijobs ausgeht: Sie bieten „im Krisenfall keinerlei sozialen Schutz“, warnt die Linke. Das müsse sich dringend ändern. „Die Pandemie hat den prekären Charakter von Minijobs schonungslos offenbart“, so die Fraktionsvize Susanne Ferschl.
Beschäftigungsverhältnis zweiter Klasse
Damit Menschen im Alter nicht auf Hartz IV angewiesen sind, fordert die Linke:
„Keine Stunde Arbeit ohne soziale Absicherung – das muss die Lehre aus der Corona-Krise sein.“
Aktuell profitierten nur Unternehmen von den „Beschäftigungsverhältnissen zweiter Klasse“.
Mehrheitlich Frauen betroffen
Hartz IV im Alter droht vor allem Frauen. 58 Prozent der Minijobber sind weiblich. Sie arbeiten hauptsächlich im Gastgewerbe. Oft wird ein solcher Job angenommen, weil die reguläre Arbeit oder aber die Rente nicht reichen, um die Lebenshaltung zu bestreiten. Schon das ist traurig genug.
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