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Die 5 größten Hartz IV Pannen des Jobcenters

Mann haut sich vor das Gesicht

Pannen, Fauxpas und Irrtümer: Das Jobcenter hat sich im letzten Jahr so einige Fehltritte erlaubt. „Irren ist menschlich“, lautet das alte Sprichwort. Wenn sich das Jobcenter Fehler leistet, sind es allerdings meist andere, die die Konsequenzen tragen müssen. Wir haben für Sie die 5 gröbsten Schnitzer und Pannen der Jobcenter im Jahr 2019 zusammengestellt.

Platz 5: 10 Billionen Euro Überweisung

Ja, richtig gelesen. Im Dezember 2019 schaltete das Jobcenter doch tatsächlich eine Überweisung in Höhe von 10 Billionen an eine Schule. Grund für die Rekordsumme war nicht etwa die Großzügigkeit des Jobcenters, sondern wahrscheinlich ein Systemfehler. Die Schule sollte eigentlich nur 100 Euro im Rahmen der Bildungs- und Teilhabeleistungen erhalten, allerdings wurden aus nicht abschließend geklärtem Grund einige Nulle zu viel an die Zahl angehängt. Glück für das Jobcenter: Die Überweisung samt der der exorbitanten Summe wurde auf Grund der Deckelung der Beträge im System letztendlich nicht wirklich übertragen.

Platz 4: Persönliche Daten im Müll

Das Jobcenter Gütersloh entsorgte letztes Jahr mehrere Dokumente mit personenbezogenen Daten im Papiermüll. Die sensiblen Unterlagen waren frei zugänglich und für jeden einsehbar. Die ehemalige Bürgermeisterin und Digitalisierungsexpertin der Stadt Anke Knopp zeigte sich seiner Zeit entsetzt: „Zahlreiche Blätter mit personenbezogen Daten konnte man einfach herausnehmen. Namen, Leistungen, Zahlen. Alles. Die Leistungsempfänger dürfte der Vorfall bis ins Mark erschrecken“. Das Verfahren gegen das Jobcenter wegen dem Verstoß gegen das Datenschutzgesetz wurde mittlerweile eingestellt.

Platz 3: Kontoauszüge an den falschen Empfänger

Ein 33-Jähriger aus Herford dürfte recht überrascht gewesen sein, als er die Kontoauszüge eines ihm unbekannten Mannes mit der Post erhielt. Wie sich später herausstellte, hatte ein Hartz IV Empfänger die Kontoauszüge beim Jobcenter einreichen müssen. Das Jobcenter schickte darauf die Auszüge wieder zurück – allerdings an die falsche Adresse. Für den Herforder war der Vorfall eine Frechheit: „Hätte ich kriminelle Energie, wäre damit sicherlich was anzustellen“. Das Jobcenter gab den Fehler zu und betonte, dass es sich hierbei, wie so oft, um einen bedauerlichen Einzelfall gehandelt habe.

Platz 2: Falsch adressierter Jobcenter Brief führt zu Sanktion

Im April 2019 erhielt der arbeitslose Michael Streckfuß aus Huckarde einen Brief mit der „Aufforderung zur Mitwirkung“ vom Jobcenter. Das Problem dabei: Der Brief war gar nicht an ihn adressiert. Vielmehr sollte der Brief an einen Hartz IV Empfänger gehen, um ihn über eine wichtige Frist zu informieren. Die Frist verstrich auf Grund der Fehlleitung und Streckfuß fürchtete, dass dem übergangenen Hartz IV Empfänger die Hartz IV Leistungen im Sinne der Sanktionen gekürzt wurden. Sicher konnte er sich hierbei nicht sein, allerdings fand er deutliche Worte für das Jobcenter: „Das ist, menschlich gesehen, unterste Schublade“. Das Jobcenter entschuldigte sich für seinen Fehler und verlängerte die gesetzte Frist für den eigentlichen Adressaten des Briefes.

Platz 1: Kein Geld für Hartz IV Empfänger

Die wohl schwerwiegendste Panne des Jobcenters im letzten Jahr ereignete sich im Kreis Steinfurt und betraf Tausende Menschen. Durch einen Buchungsfehler des Jobcenters bekamen rund 17.000 Menschen Ende August keine Hartz IV Leistungen auf ihr Konto überwiesen. Für die Leidtragenden dürfte dies ein echtes Problem gewesen sein: „Die Menschen, die davon abhängig sind, haben am Freitag wohl des Öfteren ihr Konto kontrolliert. Viele haben in die Röhre geschaut“, so ein Betroffener. Das Jobcenter gestand, der Vorfall „sei leider so passiert“ und gelobte Besserung.

Titelbild:  file404/ shutterstock.com