Die Diakonie Bayern kommt langsam an ihre Grenzen. Gemeinnützige Einrichtungen leiden aktuell besonders unter der Corona-Krise und das Sozialschutzpaket der Bundesregierung hilft nur bedingt. Es fehlt an Geld, um Mitarbeiter zu bezahlen und den sprichwörtlichen Laden am Laufen zu halten. Darunter leiden wiederum die Ärmsten der Gesellschaft. Bayerns Diakoniepräsident fordert deshalb einen Corona-Zuschuss.
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Gemeinnützigen Einrichtungen fehlen Ressourcen
Die Corona-Krise hat Deutschland kalt erwischt. Unternehmen müssen schließen und Arbeitnehmer in ganz Deutschland müssen in Kurzarbeit gehen. Für gemeinnützige Einrichtungen ist die Lage besonders ernst. Wolfgang Janowsky weiß um die schweren wirtschaftlichen Folgen, die die Corona-Krise auf die Sozialwirtschaft hat:
„Uns fehlen im Gegensatz zu VW oder BMW völlig die Ressourcen, um wirtschaftliche Dellen etwas abzufedern“, so das Vorstandsmitglieder der Diakonie Bayern gegenüber nordbayern.
Sozialschutzpaket hilft nur bedingt
Laut Janowsky liefen rund und 20 Prozent aller diakonischen Einrichtungen Gefahr in wirtschaftliche Not zu kommen- das Sozialpaket der Bundesregierung seine eine Hilfe: „Damit soll der Kollaps sozialer Einrichtungen verhindert werden“. Allerdings würden damit nur etwa drei Viertel der monatlichen Einnahmeausfälle wettgemacht werden. Abgesehen davon könnten nicht alle Einrichtungen die Hilfe in Anspruch nehmen. Um von dem Sozialschutzpaket profitieren zu können, müssten erst „kritische Bedingungen“ erfüllt werden und der Fortbestand eines Unternehmens eindeutig gefährdet sein, so der Diakonie-Vorstand.
Diakoniepräsident fordert Corona-Zuschlag
Vielerorts mussten bereits Einrichtungen angesichts der Corona-Pandemie zwangsweise ihre Türen schließen, bemerkt Michael Bammessel, Bayerns Diakoniepräsident. Senioreneinrichtungen und Tafeln seien davon besonders betroffen – das wiederum habe einen direkten Effekt auf finanzschwache Familien im Hartz IV Bezug:
„Solche Familien kommen ja teils nur über die Runden, weil sie eben zu Tafeln gehen konnten oder die Kinder kostenloses Mittagessen bekommen haben“, so Bammessel.
Aus diesem Grund fordert er einen befristeten Zuschlag von 100 Euro für jeden Erwachsenen und 80 Euro für Kinder. Damit reiht sich auch Bammessel in eine Riege mit Katja Kipping (Linke), Pascal Kober (FDP) und vielen weiteren ein.
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