Fast 30 Jahre ist es her, seitdem die erste Tafel in Deutschland im Jahr 1993 ihre Türen öffnete. Die gemeinnützige Hilfsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittelspenden an Bedürftige zu verteilen. Doch durch die Corona-Krise stehen nun viele Standorte vor der Schließung.
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Corona-Krise bedroht Tafeln
Bedürftige in ganz Deutschland nutzen die Dienste einer der mehr als 940 Tafeln in Deutschland. Nicht nur Hartz IV- oder Sozialhilfeempfänger sind auf die Lebensmittelspenden angewiesen, auch Pensionäre mit kleiner Rente kommen gern zur Tafel. Nun stehen Tafeln deutschlandweit vor dem Aus: Hamsterkäufe, Abstandsregelungen und Versammlungsverbote in Zeiten der Corona-Krise machen es den Mitarbeitern schwer, die gemeinnützige Einrichtung am Leben zu erhalten.
Mehr als die Hälfte der Tafel musste schließen
Anfang des Monats berichtete die Redaktion von HartzIV.org bereits über die Lebensmittelknappheit in vielen Standorten der Tafel. Die sei vor allem den Hamsterkäufen während der Corona-Pandemie geschuldet und führte dazu, dass viele Tafeln an ihre Grenzen stießen, berichtete zuletzt Verbandsvorsitzender, Jochen Brühl. Nun wurden diese Grenzen scheinbar überschritten. Den Recherchen der Stern-TV-Reportage zufolge mussten bereits mehr als die Hälfte aller Tafeln in Deutschland schließen. Für die Betroffenen bedeutet dies nun vor allem eins: Ungewissheit. Ungewissheit darüber, wann die nächste warme Mahlzeit kommt und wann frisches Obst und Gemüse auch Bedürftigen wieder zugänglich gemacht werden. Eine gesunde Ernährung ist gerade in Zeiten einer globalen Pandemie unerlässlich, allerdings in Anbetracht der hohen Preise nicht für jeden realistisch.
Maßnahmen voraussichtlich bis Mitte April
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sollen voraussichtlich bis zum 18. April fortlaufen. Auch die betroffenen Tafeln wollen ihre Türen bis dahin zunächst geschlossen halten. Sollten die Maßnahmen jedoch länger andauern, sei es auch für die Tafeln schwierig, ihr Geschäft wiederaufzunehmen.
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