Die Tafel unterstützt seit Jahrzehnten sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen an vielen Standorten in der Bundesrepublik. Das Prinzip ist simple und effektiv: Die Tafel sammelt überschüssige Lebensmittel von denen, die sie nicht zwingend brauchen und verteilt sie unter den Bedürftigen. Aktuell stehen jedoch immer mehr Mitarbeiter der gemeinnützigen Einrichtung vor leeren Regalen. Der Grund: Hamsterkäufe und Corona-Panik sorgen für Engpässe bei der Lebensmittelvergabe.
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Panik sorgt für Hamsterkäufe
Das Coronavirus versetzt Deutschland weiterhin in Aufruhr. Mehr als 1100 Infizierte sind laut Angaben des Robert Koch Instituts derzeit (Stand 09.03.2020) in Deutschland registriert – Tendenz steigend. Mit dem Virus kam die Massenhysterie: Hamsterkäufe sorgen bundesweit für leer gefegte Supermärkte. Unter dieser Entwicklung leiden, wie so oft, die Ärmsten der Gesellschaft. Immer mehr Tafel beklagen dieser Tage eine allgemeine Lebensmittelknappheit und können auf Grund dessen weniger Waren an Bedürftige, wie Empfänger von Hartz IV Leistungen oder Sozialhilfeberechtigte verteilen.
Keine Lebensmittel für Bedürftige
„Wir gehen davon aus, dass das eine Folge der aktuellen Hamsterkäufe aufgrund der Corona-Situation ist“, heißt es seitens der gemeinnützigen Einrichtung. Der massenhafte Kauf von Waren in den Supermärkten führe dazu, dass diese am Ende weniger spenden könnten. Auch Privathaushalte sind auf Grund aktueller Entwicklungen weniger zu Spenden bereit, um die überschüssigen Lebensmittel selbst für Notsituationen einzulagern.
Spendenaufruf der Tafel
Für Jochen Brühl, Verbandsvorsitzender der Tafel Deutschland, ist dieser Trend Grund zur Sorge: „Mehrere Tafeln haben zum Teil deutlich weniger Lebensmittel erhalten“ und müssten deshalb improvisieren, berichtet er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Bedürftige Menschen könnten es sich nicht leisten, Vorräte anzulegen und seien auf Spenden angewiesen. Brühl appelliert deshalb an alle Bürger:
„Wer merkt, dass er doch zu viele lang haltbare Vorräte gekauft hat, kann sich gerne an die Tafel in seiner Stadt wenden.“
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