Die hohen Mieten in Deutschland zerren an den Haushaltskassen vieler Menschen. Die Bundesregierung will nun Abhilfe schaffen und beschließt eine Wohngelderhöhung. Ab dem 1.1.2020 wird der staatliche Zuschuss erhöht, wovon Familien mit geringem Einkommen und Rentner besonders profitieren sollen.
Wohngelderhöhung von 145 Euro auf 190 Euro
Dem neuen Entwurf des Bundesinnenministeriums wurde vom Bundeskabinett zugestimmt, womit es erstmals seit Anfang 2016 eine Erhöhung des Wohngeldes gibt. Der staatliche Mietzuschuss soll für ein Zwei-Personen-Haushalt von 145 Euro auf 190 Euro steigen. Haushalte mit geringem Einkommen in Mietwohnungen oder selbstgenutztem Eigentum werden das höhere Wohngeld beziehen können.
Für ALG II Empfänger ist der Zuschuss zwar nicht vorgesehen, jedoch soll das Wohngeld verhindern, dass Haushalte mit geringem Einkommen in Hartz IV rutschen. Außerdem würde die Erhöhung des Wohngeldes dazu führen, dass einige Hartz IV Haushalte zukünftig nicht mehr auf Leistungen vom Jobcenter angewiesen sind.
2020: 660.000 Haushalte mit Wohngeld Bezug
Im Jahre 2017 haben etwa 592.000 Haushalte laut Angaben des Statistischen Bundesamtes Wohngeld bezogen. Laut Hochrechnungen des RND werden 2020 etwa 660.000 Haushalte den staatlichen Mietzuschuss beziehen. Die finanzielle Unterstützung wird vor allem Familien, Rentnerinnen und Rentnern zu Gute kommen.
Außerdem soll die Pauschale künftig alle zwei Jahre angehoben werden, um diese an die steigenden Mieten und Einkommen anzupassen. Der Sozialverband VdK heißt den Beschluss zwar Willkommen, warnt jedoch: „Die Politik darf nicht länger zusehen, wie der Markt dafür sorgt, dass Wohnen zum unbezahlbaren Luxus wird“, so VdK-Präsidentin Verena Bentele gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und betont „Der Wohnungsmarkt darf nicht länger ein gewinnbringendes Spekulationsgeschäft für Investoren sein.“
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