Insgesamt 37.000 Euro an Hartz IV Geldern soll ein Sachbearbeiter des Jobcenters Peine im Zeitraum Juli 2017 bis März dieses Jahres veruntreut und auf sein privates Konto überwiesen haben. Erstmalig berichtete der NDR 1 Niedersachsen über diesen Vorfall.
37.000 Euro Hartz IV Leistungen gestohlen
Auch ein Sprecher des Landkreises hat gegenüber dem NDR 1 bestätigt, dass der Jobcenter Mitarbeiter über mehrere Monate hinweg Hartz IV Gelder auf sein privates Konto abgezweigt hat. Aufgefallen ist es zunächst niemandem, da der Sachbearbeiter für ehemalige Leistungsbezieher vermeintlich ausstehende Zahlungen für beispielsweise Heizkosten bzw. Nebenkosten oder auch aus Widersprüchen und Hartz 4 Klagen resultierende Nachzahlungen geleistet hat.
Da es sich um Leistungen aus vergangenen Bewilligungszeiträumen und nicht um laufende Zahlungen handelte, konnte der Sachbearbeiter im Jobcenter Peine zunächst sorglos handeln. Ebenfalls zweigte er die Summe von 37.000 Euro nur in kleinen Beträgen ab, um keinen Verdacht zu erregen, was ihm auch über ein paar Monate gelang.
Stichprobe entlarvt Betrüger
Dass das Treiben des Peiner Jobcenter Mitarbeiter ans Tageslicht gekommen ist, ist eher dem Zufall geschuldet. Bei einer stichprobenartigen Untersuchung der Innenrevision ist der Sachbearbeiter aufgeflogen. Wie der Sprecher weiter erklärte, habe man gegen den Beschuldigten Strafanzeige wegen Betrugs gestellt und ihn zudem fristlos entlassen. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim hat Anklage wegen gewerbsmäßiger Untreue erhoben und legt dem betroffenen Ex-Jobcenter-Mitarbeiter 55 Taten zur Last.
Um solche Schlupflöcher künftig zu vermeiden, will die Landkreisverwaltung neue und strengere Sicherheitsmechanismen einführen. So soll beispielsweise auch geprüft werden, ob Überweisungen von Hartz 4 Einmalzahlungen nach dem Vier-Augen-Prinzip gegengezeichnet werden sollen.