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Eine kleine Freude für Kinder in Hartz IV

Viele Freizeitaktivitäten kosten Geld. Auch, wenn es nur ein paar Euro sind. Es läppert sich. Für viele Familien stellt das kein Problem. Doch wenn zum Beispiel der Besuch im Freibad aus dem Hartz IV Regelsatz bestritten werden muss, kann es schon eng werden. Umso erfreulicher, wenn in einigen Gemeinden dafür gesorgt wird, dass Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien nicht alleingelassen werden.

Zehn Karten fürs Freibad

Ein Beispiel dafür ist Rinteln. Die dortige Bürgerstiftung hat sich – nicht erst in diesem Jahr – das Motto „gemeinsam lernen – gemeinsam leben“ auf die Fahnen geschrieben.

Ab Beginn der Sommerferien können Kinder und Jugendliche aus Familien, die auf Sozialleistungen wie Hartz IV angewiesen sind, Karten für zehn kostenlose Freibadbesuche erhalten.

Freizeitbonus: 100 Euro zusätzlich für Kinder in Hartz IV, Wohngeld & Co.

Vielleicht sogar ein Schwimmkursus

Angesichts der Tatsache, dass viele Kinder nicht schwimmen können, geht die Stiftung für Rinteln vermutlich noch einen Schritt weiter. Auf dem Berechtigungsschein für die Freikarten können die Jungen und Mädchen ankreuzen, ob sie Interesse an einem Schwimmkursus haben.

Ob das möglich sein wird, steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Schön wäre es. Denn nicht nur die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) rät, Kindern so früh wie möglich das Schwimmen beizubringen. Auch das ist mit Hartz IV oft schlicht zu teuer.

Unbürokratische Förderung für Kinder in Hartz IV

Der Antrag für die Freikarten

Voraussetzung für die Freikarten sind Berechtigungsscheine (erhältlich unter: http://www.rinteln.de/stiftung-fuer-Rinteln), die ausgefüllt und vom Job-Center, dem Sozialamt, der Wohngeldstelle oder der Stiftung unterschrieben und abgestempelt werden müssen.

Anspruch darauf haben Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 18 Jahren mit Wohnsitz in Rinteln. Die Familie muss auf Hartz IV Leistungen oder Hilfen zum Lebensunterhalt nach SGB XII angewiesen sein, Wohngeld oder den Kinderzuschlag beziehen.

Vor Ort informieren

Aktionen wie in Rinteln gibt es vielerorts. Es lohnt sich also, einfach mal nachzufragen oder sich über die lokale Presse zu informieren. Das gilt zum Beispiel auch für Ferienaktionstage.

Ideal wäre es natürlich, wenn sich noch deutlich mehr Bürgerstiftungen oder vielleicht auch Firmen ein Beispiel daran nehmen, und Kindern, die von Hartz IV leben müssen, schöne Sommerferien bescheren.

Bildnachweis: Michael Brin / shutterstock.com

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