Zum Inhalt springen

Corona-Krise: Hoher Stromverbrauch belastet Hartz IV Empfänger

Mann steht entsetzt vor Stromzähler

Auch wenn in Deutschland noch keine direkte Ausgangssperre verhängt wurde, sorgt das Kontaktverbot dafür, dass die Bürger und Bürgerinnen der Bundesrepublik die meiste Zeit zuhause verbringen. Dadurch dürfte auch der Stromverbrauch im privaten Raum steigen. Für Hartz IV Empfänger dürfte diese Entwicklung besonders schwierig sein, denn sie müssen diese Mehrkosten von dem ohnehin schon geringen Regelsatz zahlen.

Kontaktverbot steigert Stomverbrauch im privaten Raum

Einer der wenigen positiven Aspekte der Corona-Krise dürfte ihr Effekt auf die Umwelt sein. Aus Italien erreichen uns Bilder der klaren Kanäle Venedigs und sauberer Straßen – in Deutschland ist der Stromverbrauch insgesamt gesunken. Diese Entwicklung dürfte maßgeblich auf die vorübergehende Aussetzung der Arbeit in großen Fabriken und dem gewerblichen Bereich vielerorts zurückzuführen sein. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass der Stromverbrauch im privaten Raum angesichts des Kontaktverbots deutlich steigt.

Regelsatz reicht nicht, um Stromkosten zu decken

Diese Entwicklung ist schwer für Hartz IV Empfänger, denn sie werden auf den Mehrkosten sitzen gelassen. Die Kosten für Strom fallen nicht unter die KdU (Kosten der Unterkunft) und werden somit nicht vom Jobcenter übernommen. Besonders dramatisch: Der im Regelsatz vorgesehene Betrag für Stromkosten reichte schon Ende vergangenen Jahres nicht, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Von den sinkenden Strompreisen bekommen Verbraucher angesichts der Festpreise der Anbieter wenig mit.

Stromsperren ausgesetzt

Viele große Energieversorger der Bundesrepublik zeigen sich in der Corona-Krise nachsichtig – vorerst. Durch die vorübergehende Aussetzung der Stromsperren soll sichergestellt werden, dass in Zeiten der globalen Pandemie niemand auf die Versorgung verzichten muss. Allerdings müssen die nicht beglichenen Kosten später nachgezahlt werden, sonst droht auch dann die Sperre.

Corona-Zuschlag auf Hartz IV Leistungen

Die vorerst ausgesetzten Stromsperren sind insofern nur das Pflaster auf einer Schusswunde. Hartz IV Bedürftige müssen trotzdem früher oder später für den erhöhten Stromverbrauch aufkommen. Aus diesem Grund fordern viele Politiker, darunter Katja Kipping (Linke) und Pascal Kober (FDP), sowie Sozialverbände und die Diakonie einen Corona-Zuschlag auf Hartz IV Leistungen, um Bedürftigen durch den Ausnahmezustand zu helfen

Titelbild: andriano.cz/ shutterstock.com