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Hartz IV: Bildungs – und Teilhabepaket lässt Kinder im Stich

Trauriges kleines Mädchen

Das Bundes- und Teilhabepaket für Kinder aus Hartz IV Familien ist nicht praktikabel. Nur bei wenigen Kindern von Leistungsbeziehern kommt das Geld auch wirklich an. Aus Sicht der Experten ist dies eine dramatische Lage.

Geld kommt bei Kindern nicht an

Die staatlichen Zuschüsse sollen Kinder aus Hartz IV Haushalten den Zugang zu Lernförderung, Schulbedarf und Freizeitaktivitäten, wie Sportvereinen erleichtern. Allerdings profitieren laut einer Untersuchung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes von Daten der Agentur für Arbeit nur rund 15 Prozent der knapp eine Million 6- bis 15-Jährigen von der Unterstützung.

Zahlen sind „Armutszeugnis“

Der Paritätische Wohlfahrtsverband empfindet diese Zahlen als „vernichtend“ und sieht in ihnen ein „Armutszeugnis“. Rund 8 Jahre nach seiner Einführung sei das Bildungs- und Teilhabepaket für viele Leistungsbezieher noch zu schwer zugänglich und recht kompliziert. Das Antragsverfahren beinhaltet mehrseitige Formulare und erfordert das Einreichen von zahlreichen Unterschriften, Belegen und Kopien. Der Verwaltungsaufwand ist zudem für Schulen, Kommunen und Vereine sehr hoch.

Wohlfahrtsverband fordert Pauschalzahlung

Trotz der gerade erst erfolgten Erhöhung des staatlichen Zuschusses für Schulbedarf, Sportverein und Co., ist keine Verbesserung der Zahlen in Sicht. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert aus diesem Grund eine Pauschalzahlung von 15 Euro an Kinder aus Hartz IV Familien. Die Förderung soll zudem von den Jugendämtern ausgehen und nicht, wie bisher, vom Jobcenter.

Kommt jetzt die Kindergrundsicherung?

Der Paritätische Wohlfahrtsverband spricht sich, ähnlich wie die SPD, die Grünen und die Linke für eine Kindergrundsicherung aus. Mit Hilfe eines monatlichen Garantiebetrags soll sichergestellt werden, dass Kinder aus allen sozialen Schichten die gleichen Chancen und Möglichkeiten zur Bildung und Teilhabe haben. Die Kindergrundsicherung solle Kindergeld und Kinderfreibetrag ersetzen und unabhängig von der Einkommenshöhe der Eltern gezahlt werden.

Titelbild: polya_olya/ shutterstock.com