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Deutschland sollte sich schämen: Zwei Millionen Kinder leben in Hartz IV und Armut

Kinderarmut

Die Entwicklung ist besorgniserregend: Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit lebten im Dezember 2017 insgesamt 2,03 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Familien, die Hartz IV oder andere Transferleistungen erhielten. Im Jahr davor waren 1,99 Millionen Minderjährige betroffen und 2012 rund 1,87 Millionen. Kurzum: Die Zahl der Kinder, die in Armut aufwachsen, steigt von Jahr zu Jahr.

Konzept gegen Kinderarmut

Ausgewertet wurden die Daten zu den Kindern in Hartz IV Bedarfsgemeinschaften von der Bundestagsfraktion der Linken. Diese Informationen liegen der „Passauer Neuen Presse“ vor und wurden jetzt veröffentlicht. Demnach wird das Dilemma besonders deutlich, wenn man den Anteil der Hartz IV Kinder an der Gesamtbevölkerung betrachtet. Er liegt aktuell bei 15,1 Prozent. Aufgeteilt nach Bundesländern, reicht die Spanne von 7,2 Prozent in Bayern bis 32,5 Prozent in Bremen.

Das Fazit der Sozialexpertin der Linken, Sabine Zimmermann: „Für eines der reichsten Länder der Erde ist es beschämend, dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind.“ Daran wird auch die vom Bundeskabinett beschlossene Anhebung der Regelsätze nur bedingt etwas ändern können.

Die Linke fordert eine Kindergrundsicherung

Vorgesehen ist eine Anpassung der Hartz IV Sätze bei Kindern bis fünf Jahren von 240 auf 245 Euro. Im Alter von sechs bis 13 Jahren werden künftig statt 296 Euro 302 Euro gezahlt und Jugendliche von 14 bis 17 erhalten Hartz IV in Höhe von 322 Euro (plus sechs Euro). Diese Zahlen müssen jetzt noch vom Bundesrat bestätigt werden – was aber als sicher gilt.

Der Linken geht diese Hartz IV Erhöhung nicht weit genug. „Die Bundesregierung muss endlich ein wirksames Konzept gegen Kinderarmut vorlegen“, so Sabine Zimmermann. Dazu gehöre auch eine Kindergrundsicherung. Die Sprecherin der Fraktion, Katja Kippling, hatte bereits anlässlich des Weltkindertages die Position der Partei vorgestellt: „Die Linke fordert eine Kindergrundsicherung von rund 600 Euro pro Monat für jedes Kind.“ Ziel sei „eine Politik der sozialen Vernunft, um das Land kinderfreundlich und damit auch zukunftsfest zu gestalten“.

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