Zum Inhalt springen

Jobcenter will Hartz IV Empfänger ins Fitnessstudio schicken

Das Jobcenter Herford macht Hartz-IV-Empfänger im wahrsten Sinne des Wortes fit für den Arbeitsmarkt. Statt zu Computer- und Bewerbungskursen werden Langzeitarbeitslose ins Fitnessstudio geschickt – auf freiwilliger Basis. Ziel ist nicht nur die körperliche Ertüchtigung. Mit dem Training sollen in erster Linie die Motivation und das Selbstbewusstsein gestärkt sowie Stress gemindert werden. Das Feedback zur Maßnahme ist durchweg positiv.

Fit für den Arbeitsmarkt

Wer sich über Jahre hinweg erfolglos um Arbeit bemüht, hat nicht selten Probleme mit dem Selbstwertgefühl und der Gesundheit. Und auch die Motivation, es immer wieder zu probieren, schwindet von Bewerbung zu Bewerbung. Daran will das Jobcenter Herford arbeiten. „Das Besondere daran ist, dass wir gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern die Angebote auf die Problemlagen arbeitsloser Menschen zuschneiden“, erklärt der zuständige Bereichsleiter Thomas Fischer.

Die Trainer nehmen gezielt die individuellen Probleme der Teilnehmer in Angriff, etwa Rückenbeschwerden, und zeigen, wie man auch zu Hause trainieren und einfache Übungen in den Alltag integrieren kann. Das gesamte Gesundheitsverhalten soll gestärkt und auf der anderen Seite die Belastung reduziert werden. Ergänzen lässt sich der Besuch im Studio mit Outdoor-Angeboten wie Gartenworkshops oder Schrittzähleraktionen.

Das Angebot wird gut angenommen

Der Teamleiter im Jobcenter Herford, Yakup Demirdag, zieht ein rundum positives Fazit zum Programm, das kostenlos und unbürokratisch genutzt werden kann. „Die Angebote werden gut angenommen. Die Teilnehmenden sind nach Auskunft der Trainer hoch motiviert und mit Freude bei der Sache.“ Positiver Nebeneffekt aus Sicht des Jobcenters: „Mit zunehmender Fitness verbessern sich Selbstbewusstsein, Motivation und Leistungsfähigkeit – und damit auch die Chancen am Arbeitsmarkt.“

Die Krankenkassen, die sich am Programm beteiligen, sind ebenfalls vom Erfolg der Maßnahme überzeugt. Seitens der AOK heißt es: „Ziel ist, dass die Teilnehmer anschließend durch eigene Aktivitäten oder durch weitere Präventionskursen aktiv bleiben. Jeder Euro, den wir in Prävention investieren, ist gut angelegt.“ Die Teilnehmer selbst sehen bereits erste Fortschritte. Eine Hartz IV Empfängerin erklärte gegenüber der Neuen Westfälischen: „Meine Freunde sagen mir, dass ich besser aussehe und eine positivere Ausstrahlung bekommen hätte. Das kommt auch gut an bei der Arbeitssuche.“