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Hartz IV deckt Wohnkosten nicht – Mieten zu teuer!

Hartz IV deckt Wohnkosten nicht - Mieten zu teuer!

In Deutschland werden die Wohnungen immer teurer und das geht besonders zu Lasten der Hartz-IV-Empfänger. Denn: Die Zuschüsse vom Amt reichen nicht aus, um die gesamte Kaltmiete zu tragen. Die Bedürftigen müssen die Differenz zur Miete dann aus eigener Tasche zahlen.

Hartz-IV-Empfänger müssen einen hohen Anteil ihrer Kaltmiete selber tragen

In der „MDR Umschau“ vom 08. Mai 2018 wurde es mal wieder bestätigt: In allen Großstädten in Deutschland müssen die ohnehin schon Bedürftigen einen hohen Anteil ihrer Kaltmiete selber tragen, weil die Jobcenter ihre Wohnungszuschüsse nicht anpassen. Die „Umschau“ bezieht sich hier auf die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit aus Oktober 2017:

  • Im Durchschnitt fehlen in allen Großstädten in Deutschland bei Bedarfsgemeinschaften zwischen 10 und 16 Euro im Monat
  • In Dresden fehlen im Durchschnitt 15 Euro pro Monat
  • In Leipzig sind es sogar 17 Euro monatlich

Dabei müssen die Leistungen für die Unterkunft den tatsächlichen Bedarf decken! So ist es auch im Sozialgesetzbuch II festgehalten.

Bedürftige sollen sich eine bezahlbare Wohnung suchen

Doch anstatt den Wohnungszuschuss auf die tatsächlichen Kaltmieten anzupassen, weisen Städte die Leistungsbezieher lieber daraufhin, sich einfach eine neue, günstigere Wohnung zu suchen. Ansonsten sollen sie die Differenz selber zahlen.

Viele Hartz-IV-Empfänger sind dazu bereit, die tatsächlichen Mietkosten vor dem Sozialgericht einzuklagen, doch dies kann Jahre dauern. Und in der Wartezeit müssen sie die Differenz ja doch selber zahlen. Und: Am Ende kann keiner garantieren, dass das Sozialgericht ihnen Recht gibt.

Es fehlen diverse bezahlbare Wohnungen

In Deutschland fehlen diverse bezahlbare Wohnungen, dies bestätigt auch Matthias Weber von der LINKEN. Die Wohnungskosten in Deutschlands Großstädten explodieren und es ist sehr schwierig, eine günstige Wohnung zu finden. Daher ist es für Bedürftige auch nicht möglich, sich einfach eine neue, bezahlbare Wohnung zu suchen und umzuziehen. Die Folge: In der überteuerten Wohnung bleiben und die Differenz zur Miete weiterhin vom knappen Regelsatz selber zahlen.

So lange die Kostenzuschüsse nicht dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden und es keine bezahlbaren Wohnungen in Deutschland gibt, geht dies zu Lasten der Bedürftigen.

MDR-Magazin Umschau vom 08.05.2018, 20.15 Uhr, MDR-Fernsehen