Grundsätzlich erachten 45% der Deutschen den Hartz IV Regelsatz in Höhe von 416 Euro monatlich für angemessen. Zu diesem Ergebnis kam eine von RTL in Auftrag gegebene und am 25. und 26. April 2018 durchgeführte Forsa-Umfrage. Insgesamt wurden 1.001 Personen befragt.
Jüngere Befragte, Anhänger der Union und der FDP empfinden den Regelsatz angemessen.
Von allen befragten Personen sind 45% davon überzeugt, dass der derzeitige Hartz IV Regelsatz angemessen ist. Diese Meinung teilen überwiegend die unter 30-jährigen Befragten sowie Anhänger der FDP und der Union.
10% der 1.001 befragten Personen, also immerhin 100 Menschen, empfinden den Regelsatz sogar zu hoch.
Insbesondere Anhänger der Linken erachten die Grundsicherung als zu niedrig
40% finden den Regelsatz allerdings zu gering. Insbesondere Anhänger der Links-Partei (77%) sowie Anhänger der Grünen (63%) und der SPD (48%) sind der Meinung, dass der (übrigens erst im Januar 2018 um 1,7% erhöhte) Regelsatz in Höhe von 416 Euro pro Monat nicht ausreichend hoch ist.
Mehr als die Hälfte findet die Hartz IV Reform von 2003 richtig
Dennoch sind sich 51% der befragten Personen darüber einig, dass man erst dann finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten kann, wenn die eigenen Ersparnisse aufgebraucht sind und man nicht vom Lebenspartner mitversorgt werden kann. Diese Meinung teilen sich überwiegend die unter 30-jährigen (61%), die höher gebildeten (Abitur, Studium, 54%) und Anhänger der Union (55%) und FDP (54%).
Allerdings wünschen sich 46% auch eine Änderung der derzeitigen Hartz IV Reform.
28% sind der Meinung, dass Langzeitarbeitslosigkeit die Folge von Faulheit ist
In der Forsa-Umfrage wurden die Bürger außerdem gefragt, was ihrer Meinung nach die Gründe dafür sind, dass Menschen in Hartz IV, also in die Langzeitarbeitslosigkeit, abrutschen. Das Ergebnis: Mehr als ein Viertel (28%) ist der Meinung, dass der Grund Faulheit beziehungsweise Bequemlichkeit der Leistungsbezieher ist. Zwei Prozent weniger (26%) vermuten mangelnde Bildung/mangelnde Qualifikation als Grund. Aber nicht alle Befragten sehen die Schuld bei den Leistungsbeziehern: 19% gaben an, dass es zu wenig Arbeitsplätze in Deutschland gibt, weitere 19% vermuten gesundheitliche Probleme bei den Menschen. Und auch das Alter ist nicht ganz unwichtig, so sind 12% der Meinung, dass das Alter der betroffenen Menschen ebenfalls eine große Rolle bei der Langzeitarbeitslosigkeit spielt.
Forsa-Umfrage für RTL, durchgeführt am 25. und 26. April 2018