Im Januar 2015 wurde der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt. Nach dem neusten Vorschlag der Mindestlohnkommission der Bundesregierung soll der Mindestlohn ab 2017 auf 8,84 Euro steigen . Verdi-Chef Bsirske forderte eine Mindestanhebung auf neun Euro.
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Anpassung an Preisentwicklung
Mieten, Nebenkosten und Lebensmittelpreise unterliegen einem ständigen Wandel. Aus diesem Grund muss auch der gesetzliche Mindestlohn, den es nun seit eineinhalb Jahren gibt, den aktuellen Umständen angepasst werden – und zwar alle zwei Jahre. Erst kürzlich gab eine ausschließlich dafür zusammengekommene Kommission aus Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern eine Empfehlung ab, dass der Mindestlohn auf 8,50 Euro angepasst werden sollte.
Bsirske fordert Mindestlohn von 10 Euro
Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, ließ Verdi-Chef Bsirske verlauten, dass der Mindestlohn im kommenden Jahr neun Euro erreichen müsse. Bei neun Euro ist für Bsirske aber lange nicht Schluss: Auch in Zukunft müsse der Mindestlohn schnellen Schrittes in Richtung zehn Euro weiterentwickelt werden. Er wisse zwar, dass die Bedingungen derzeit nicht optimal sind, doch prangert er an, dass die Arbeitgeber die weltwirtschaftlichen Risiken als Vorwand nutzen würden, um eine drastische Mindestlohnanhebung zu verhindern.
Prognose von 8,77 Euro
In Anbetracht der Tariflohnentwicklung der letzten anderthalb Jahre hätte sich der Mindestlohn um mindestens 27 Cent erhöhen müssen, sodass er 2017 bei 8,77 Euro liegen würde. Bezieht die Kommission nämlich auch die neusten Tarifabschlüsse von Metall- sowie Elektrobranche und die des öffentlichen Dienstes mit ein, wäre es sogar denkbar, dass die Lohnuntergrenze ab 2017 bei 8,87 Euro pro Stunde liegt. Schlussendlich hatte man sich auf 8,84 Euro geeinigt und damit 34 Cent mehr als bisher.