Immer mehr Arbeitslose finden eine neue Arbeitsstelle, ohne dabei auf die kostenintensiven Fördermaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zurückgreifen zu müssen. Genau das spart der Bundesagentur auch 2015 wieder Milliarden.
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3,5 Milliarden Euro Überschuss in 2015
Die aus Beiträgen finanzierte Arbeitslosenversicherung habe im Jahre 2015 einen Überschuss von rund 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet, sagte Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit. „Die positive Entwicklung entsteht fast ausschließlich durch Minderausgaben, die sich durch den gesamten Haushalt ziehen“, so Weise. Nach Angaben der Bundesagentur habe man im Jahr 2015 rund 3 Milliarden Euro weniger ausgegeben als geplant.
Milliardenüberschuss soll Jobkrisen abfedern
Mit diesem Überschuss übertrifft die Bundesagentur die eigenen Erwartungen deutlich. Ausgegangen war man anfangs von einem Überschuss von 0,4 Milliarden Euro, der zwischenzeitlich bereits auf 2,8 Millionen korrigiert wurde. Laut Weise baut die Bundesagentur ihr Finanzpolster auf 7,8 Milliarden Euro weiter aus und stockt damit ihre Rücklagen für Jobkrisen deutlich auf.
Kritiker sind jedoch der Auffassung, dass diese Rücklagen noch nicht ausreichend sind. So hatten während der Finanzkrise Rücklagen von 18 Milliarden Euro kaum ausgereicht, mit dem die Bundesagentur seinerzeit auf krisenbedingte Entlassungen reagiert hatte.
Rückkehr ins Berufsleben ohne Fördermaßnahmen
„Die Minderausgaben ergeben sich in fast allen Bereichen“, erklärte Weise. So wurde 2015 deutlich weniger Kurzarbeiter- und Insolvenzgeld gezahlt als zunächst einkalkuliert. Entscheidend war jedoch auch, dass viele Arbeitslose die Rückkehr ins Berufsleben geschafft haben, ohne dabei auf die teuren Fördermaßnahmen zurückgreifen zu müssen. Ursächlich dafür war die gute konjunkturelle Entwicklung und die damit zusammenhängende guten Lage auf dem Arbeitsmarkt, so Weise.