2,681 Millionen Menschen waren nach den offiziellen Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg im Dezember 2015 arbeitslos. Trotz der milden Temperaturen waren dies 82.000 Erwerbslose mehr als die offiziellen Angaben für den Vorjahreszeitraum. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen sei die Arbeitslosigkeit jedoch um 14.000 Erwerbslose zurückgegangen, so BA-Chef Frank-Jürgen Weise.
Offizielle Arbeitslosenquote steigt auf 6,1 Prozent
Die offizielle Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozent auf insgesamt 6,1 Prozent. Problematisch bei den Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist allerdings, dass dies nur Zahlen für die Öffentlichkeit sind. Tatsächlich sind es in der Bundesrepublik Deutschland viel mehr Menschen, die auf die Agentur für Arbeit und Jobcenter angewiesen sind.
BA trickst mit Statistik
Obwohl die BA die Zahlen veröffentlicht, werden fast ein Viertel der Arbeitslosen nicht mit in die Statistik gezählt und demzufolge auch nicht genannt. Für Dezember 2015 wären es nach diesen Zahlen nicht 2,681 Millionen Arbeitslose sondern 3,472 Millionen. Hierbei handelt es sich nicht etwa um einen Rechenfehler, sondern um bewusste Manipulation und Verschiebung der Erwerbslosen in den Statistikprogrammen der BA-Analysten.
Durch statistische Manipulationen und Tricks werden fast 800.000 Personen, die von der Agentur für Arbeit abhängig sind, nicht mit in der offiziell verkündeten Arbeitslosenstatistik genannt, da sie in der „Unterbeschäftigung“ ausgewiesen werden. Darunter befinden sich beispielsweise über 160.000 Erwerbslose im Hartz IV Bezug, die älter als 58 Jahre sind und seit über einem Jahr kein Jobangebot des Jobcenters erhalten haben. Hier spricht die BA von der „Sonderregelung für Ältere (§ 53a Abs. 2 SGB II)“. Auch werden Menschen, die im Hartz IV Bezug stehen und Arbeitsgelegenheiten nachgehen, sog. Ein-Euro-Jobs, nicht mit aufgeführt. Auch wer kurzfristig erkrankt und bei der Agentur für Arbeit eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt vorlegt, fliegt aus der Arbeitslosenstatistik.
Zählt man nun alle nicht genannten Menschen hinzu, steigt die Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent auf 7,9 Prozent.
Die folgende Grafik zeigt, welcher Personenkreis aus der offiziell verkündeten Arbeitslosenstatistik herausgetrickst wird:
Die Daten basieren auf der Veröffentlichung der Bundesagentur für Arbeit vom 05.01.2016 für den Zeitraum Dezember 2015. Im Bericht „Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland – Monatsbericht Dezember und Jahr 2015“ können diese Zahlen nachgelesen werden.