Immer weniger Bezieher von Hartz IV Leistungen können an notwendigen und qualifizierenden Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, da nach Angaben der Regierung keine Mittel vorhanden sind. Gleichzeitig steigen aber die Verwaltungskosten der Jobcenter.
Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, spart die Regierung an den Weiterbildungskursen für Hartz IV Empfänger ohne einen Job. Aus Mangel an finanziellen Mitteln sei die Zahl der Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen seit 2010 um ein Drittel zurückgegangen. Die Zeitung beruft sich bei ihrem Bericht auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Diese brachte zutage, dass die Anzahl der Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen in den letzten fünf Jahren um 76.000 auf 150.000 zurückgegangen sei. Im gleichen Zeitraum konnten die Jobcenter die Förderungskosten für Weiterbildungsmaßnahmen von 923 Millionen Euro auf 681 Millionen Euro senken.
Sabine Zimmermann, Arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, sprach von einem „Kahlschlag“ in der Arbeitsmarktpolitik. „Statt an der Zukunft der Erwerbslosen zu sparen, brauchen wir mehr Geld für gute Arbeitsförderung“, sagte die Arbeitsmarktexpertin.
Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Verwaltungskosten der Jobcenter seit Jahren steigen. Dadurch, dass aber der Bund keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung stellt, schrumpft das Budget für die Qualifizierungsmaßnahmen für Hartz IV Empfänger. Alleine im vergangenen Jahr haben die Jobcenter 552 Millionen Euro aus dem Hartz IV Fördertopf umgeschichtet, um die eigenen Verwaltungskosten zu decken.