Ursprünglich wurden Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegehneiten mit Mehraufwandsentschädigung) eingeführt, um den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtert. Mittlerweile gab es viele Untersuchungen, die belegen, dass dieses Ziel verfehlt wurde. So auch die neuste Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.
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Almosenempfänger
Wie aus der gestern veröffentlichten Studie des IAB hervorgeht, sind Ein-Euro-Jobs für Hartz IV Empfänger nur selten eine Brücke ins normale Leben. Viele fühlen sich durch diese Tätigkeiten nicht besser in der Gesellschaft integriert. teilweise kommen sich die Betroffenen in einer solchen Maßnahme wie Almosenempfänger vor. Die für diese Studie Befragten gaben aber an, dass sich die persönliche Einschätzung verbessere, wenn die Ein-Euro-Jobs länger als über sechs Monate ausgeübt würden und auch die wöchentliche Arbeitszeit mehr als 20 Stunden betrage.
Angst vor Hartz IV Sanktionen
Besonders negativ sehen Betroffene ihre Situation, wenn sie den Ein-Euro-Job nur aus Angst vor Hartz IV Sanktionen angenommen haben, so das IAB. „Betrachtet man alle Teilnehmer an Ein-Euro-Jobs, lässt sich im Durchschnitt kein verbessertes Gefühl gesellschaftlicher Zugehörigkeit durch die Teilnehmer feststellen“, so das Ergebnis der Arbeitsmarktforscher.
Bezuschusste Beschäftigung in Unternehmen
Besser aufgehoben und gesellschaftlich integriert fühlen sich dagegen ehemalige Langzeitarbeitslose, die eine vom Jobcentern bezuschusste Beschäftigung in regulären Unternehmen aufgenommen haben. Allein der Umstand, dass der Lohn vom Arbeitgeber – trotz Lohnzuschüssen – kommt, gäbe Betroffenen das Gefühl, als eigenständiger Verdiener zu arbeiten. Hier konnten das IAB positive Entwicklungen feststellen. So hätten Beschäftige wieder Kontakt zu früheren Bekannten intensiviert, der bisher aufgrund von Schamgefühl auf der Strecke blieb. Auch ließ sich ein Anstieg im Ausgehen und damit mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben feststellen.