In den kommenden Monaten müssen sich Empfänger von Hartz IV Leistungen in Einzelfällen darauf einstellen, dass es zu Zahlungsverzögerungen kommen kann, teilweise um bis zu vier Wochen. Grund hierfür sind neue Sicherheitsmaßnahmen, die die Bundesregierung zum Jahresbeginn eingeführt hat, wie die „Bild“ berichtet.
Ändert sich etwas am Auszahlungsbetrag der Hartz IV Leistungen, müssen in den Jobcentern neuerdings zwei Mitarbeiter den Auszahlungsbetrag überprüfen. Zudem haben sich die Stichproben durch Kontrolleure verdoppelt.
Wie die Zeitung berichtet, benötigen die 320 Jobcenter in Deutschland bis zu 1250 neue Mitarbeiter, um die neuen Regelungen ohne Komplikationen umzusetzen. Leider wurden allerdings nur 400 neue Stellen genehmigt, so dass es zu Arbeitsstau kommt.
500.000 Hartz IV Empfänger betroffen
Die Angaben zwischen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Arbeitsministerium gehen hier auseinander. Während ein Sprecher der Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erklärte, es gäbe keine Zahlungsverzögerungen, geht die BA intern davon aus, dass monatlich etwa 500.000 Leistungsempfänger auf ihre Hartz IV Auszahlung warten müssen.
Der Chef des Sozialverbenades SoVD, Adolf Bauer, ist empört über derartige Zahlungsverzögerungen. Im Interview mit der „Bild“ erklärte der 64-jährige Verbandschef:“ „Wer Hartz bezieht, der muss auf Kante nähen. Deshalb ist dieses Verfahren unverantwortbar.“
Uns haben in den vergangen Wochen viele Anfragen erreicht, warum die Zahlungen ausbleiben. Bereits Mitte Dezember 2014 haben wir berichtet, dass aufgrund einer Softwareumstellung mögliche Zahlungspannen drohen. Nun kamen weitere Faktoren hinzu, die Empfänger von Hartz IV Leistungen weiterhin auf ihr Existenzminimum warten lassen. Für Betroffene gehen die Probleme hier aber weiter. Nicht nur, dass Geld für Lebensmittel und nötige Anschaffungen fehlt – es beginnt auch ein weiterer Teufelskreis mit unangenehmen Mahnungen und Zahlungsaufforderungen, beispielsweise der Energieversorger etc., wenn Rechnungen nicht fristgerecht ausgeglichen werden.