Ab Januar des nächsten Jahres sollen die Hartz IV Leistungen steigen, wie aus Medienberichten bekannt wurde. Demnach plant die Bundesregierung die Anhebung des aktuellen Eck-Regelsatzes in Höhe von 391 Euro um weitere acht Euro auf 399 Euro zu erhöhen.
Für die rund 6,1 Millionen Hartz IV Betroffene erhöhen sich damit die Leistungen zum Jahreswechsel. Jedoch erhalten nur Alleinstehende die volle Erhöhung in Höhe von acht Euro monatlich. Leistungen in Bedarfsgemeinschaften erhöhen sich nur anteilig. Kinder im Alter bis sechs Jahren erhalten beispielsweise nur eine Erhöhung von fünf Euro, auf 234 Euro monatlich. Volljährige Mitglieder in einer Bedarfsgemeinschaft erhalten künftig statt 352 Euro nach der Erhöhung 359 Euro.
Die Erhöhung des Eck-Regelsatzes um rund 2,12 Prozent ist jedoch keine Wohltat der Regierung, sondern gesetzliche Vorschrift. So orientieren sich seit 2012 die Hartz IV Leistungen an der Preisentwicklung sowie Löhnen, und eben diese Inflation liegt bei ca. zwei Prozent. Für Empfänger von Leistungen ist dies damit keine reale Erhöhung sondern nur ein Ausgleich der aktuellen Preissteigerung.
500 Euro Hartz IV
Allerdings entspricht die Erhöhung der Hart IV Leistungen nicht dem, was Wohlfahrtsverbände fordern. Erst vor Kurzem forderte der Paritätische Wohlfahrtsverband eine Erhöhung des monatlichen Eck-Regelsatzes auf 447 Euro. Die Partei „die Linke“ fordert sogar eine Anhebung auf monatlich 500 Euro. Allerdings warnen Arbeitsexperten vor einer höheren Anhebung der Leistungen. „Ein höherer Hartz-IV-Bezug wird schnell zum Vermittlungshemmnis. Nämlich dann, wenn die Grenzen zwischen Erwerbseinkommen und Hartz IV verschwimmen“, so Heinrich Alt, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit im Interview mit der „Bild“.
Letztmalig wurden die Leistungen zum zum 01. Januar 2014 erhöht. Hier stieg der Hartz IV Regelsatz für Alleinstehende von 382 Euro auf die heutigen 391 Euro.
Die Anhebung der Regelleistungen will das Bundeskabinett am 17. September offiziell beschließen, anschließend wird am 10. Oktober das Einverständnis des Bundesrates erwartet.