Im großen Stil veruntreute Jobcenter Sachbearbeiter Hartz IV Gelder Bild: fotolia.de
„Hartz IV Betrug“ ist ein Thema auf den sich die Presse gerne stürzt, mit der Folge, dass Vorurteile und der Unmut der Gesellschaft gegen sozial Schwächere steigt. Nun ist ein neuer Skandal aufgetaucht – 100.000 Euro an Hartz IV Geldern sollen veruntreut worden sein. Allerdings sitzt der Täter auf der anderen Seite des Schreibtisches und war beim Jobcenter Mühldorf angestellt.
Durch eine routinemäßige Prüfung der internen Revision der Bundesagentur für Arbeit ist diese Veruntreuung aufgeflogen. Gegen den langjährigen Sachbearbeiter des Jobcenters wird nun wegen Veruntreuung und des Verdachts des Betruges ermittelt. Er soll über Jahre hinweg abgeschlossene Hartz-IV-Fälle aus der Registratur geholt, mit einer neuen Kontonummer versehen und wieder reaktiviert haben. Insgesamt soll es sich um 70 Fälle und ein Volumen von rund 100.000 Euro handeln.
Der Schwindel flog bei der Prüfung auf, da der Mitarbeiter angeblich für mehrere Fallakten die gleiche Kontonummer verwendet haben soll. Der Geschäftsführer des Jobcenters Mühldorf, Christian Girgnhuber, bestätigte diesen Vorfall. Einzelheiten konnte er jedoch mit Verweis auf das laufende Ermittlungsverfahren durch Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nicht nennen.
Derzeit befindet sich der Sachbearbeiter nach seiner fristlosen Kündigung auf freien Fuß. Bei einer Verurteilung droht ihm jedoch eine Haftstrafe.