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Wohnungsnot? Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland sinkt

In Deutschland gibt es zunehmend weniger Sozialwohnungen. Dies geht aus einem
Medienbericht der „Ruhr Nachrichten“ hervor, der sich auf eine Anfrage der Partei Die Linke
an das Bundesbauministerium beruft. Die Antwort des Ministeriums lässt erkennen, so die
Zeitung, dass in Deutschland der Bestand entsprechender Wohnungen, die sich besonders an
Geringverdiener und sozial schwächere Schichten richten, in den letzten Jahren geschrumpft
ist.

Bestand geht um ein Drittel zurück

Laut der Antwort aus dem Bundministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat
es zum Jahresende 2010 in Deutschland noch 1.662.147 Sozialwohnungen im gesamten
Bundesgebiet gegeben. Dabei ist das Schrumpfen im Bestand in einigen Bundesländern
besonders dramatisch.

Teilweise fast 50 Prozent weniger Sozialwohnungen

So verfügte der Freistaat Bayern 2002 noch über 270.000 Sozialwohnungen. Im
Betrachtungszeitraum sank deren Zahl um fast die Hälfte – auf 160.000. Ähnlich sieht es in
Baden-Württemberg aus, wo deren Bestand sich auf etwa 65.000 verringerte – von ehemals
137.000.

Folgen für einkommensschwache Familien

Und selbst in NRW ist die Situation wenig besser, hier fiel die Zahl auf 540.000
und reduzierte sich damit um rund 310.000 Wohneinheiten. Dass in Deutschland
Sozialwohnungen wegfallen, hat Folgen – besonders für einkommensschwache Haushalte,
wie Hartz IV Familien. Denn ein Kernbereich dieser Wohnungen ist die Mietpreisbindung.
Fällt diese weg bzw. verschwinden zunehmend mehr Wohneinheiten, drohen Betroffene
durch hohe Mieten aus ihrem angestammten Wohnumfeld verdrängt zu werden, wenn
Zuschüsse aus dem Jobcenter oder der Regelsatz Mehrkosten nicht mehr auffangen können.