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Sarrazin empfiehlt kalte Dusche für Hartz-IV Empfänger

Es gibt Menschen, die fallen mit ihren Äußerungen gerne aus dem Rahmen. Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin gehört eindeutig dazu. Hatte er sich schon im vorigen Jahr mit seinen Tiraden zum „Kopftuchmädchen“ in die Nesseln gesetzt, geht es jetzt munter weiter. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gab Sarrazin Spartipps zum Besten: „Hartz-IV-Empfänger sollen kalt duschen, um zu sparen.“ Das sei gesünder und Warmduscher kämen im Leben ohnehin nicht sonderlich weit.

Mit dem kalten Wasser heizt Thilo Sarrazin – Ex-SPD-Finanzsenator von Berlin – die Diskussion um Hartz IV unnötig an. Ob das sein Ziel war, wird er wohl nicht verraten, auch nicht, wie er auf diese absurde Idee kam. Im Namen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes bezeichnete Ulrich Schneider diese Aussage als „schlicht zynisch“. Sarrazin sitze in seinem Bankenturm und damit sehr weit weg von der Hartz-IV-Lebenswirklichkeit.

Zumindest politisch könnte ihm jetzt das Wasser abgedreht werden. Die Berliner SPD will ihn ausschließen, in erster Linie wegen seiner ausländerfeindlichen Äußerungen. Mit seinem Hartz-IV-Tipp dürfte er das Fass dann endgültig zum Überlaufen gebracht haben. Eine warme Dusche gehöre schließlich zu den menschlichen Grundbedürfnissen, sagt nicht nur der SPD-Bundestagsabgeordnete Swen Schulze. Wer ständig provoziert, muss eben damit rechnen, dass es ihn irgendwann selbst kalt erwischt.