Ausgerechnet aus den Reihen der Christdemokraten kommt nun ein Vorschlag, der für die Empfänger von Hartz IV ein nicht zu unterschätzender Vorteil wäre.
Vor allem diejenigen, die erst im Antragsverfahren zum Bezug der Leistungen stehen, werden die Forderungen des saarländischen Ministerpräsidenten vermutlich mit Wohlwollen vernehmen. Dabei hatten schon andere in der CDU mit überraschenden Statement – etwa NRWs Ministerpräsident Jürgen Rüttgers – in der Vergangenheit für Verwunderung gesorgt, weil man diese Formulierungen eher bei der SPD vermutet hätte.
Der CDU-Chef Peter Müller aus dem Saarland jedenfalls plädiert öffentlich dafür, das so genannte Schonvermögen im Falle von Hartz IV endlich anzuheben. Eine Summe von 700 Euro per anno hält Müller für angebracht, um den Empfängern bessere Chancen zu geben, um sich etwas anzusparen und für die Zukunft vorzusorgen.
Der Hintergrund ist einleuchtend, wie es ausgerechnet im Saarland zu einer solchen politischen Äußerung des CDU-Spitzenkandidaten kommen konnte. Müller kandidiert direkt gegen den Linken-Chef Oskar Lafontaine. Dieser hat seit jeher gute Chancen auf den Rückhalt der Saarländer, auch aktuell.
Nun versucht Peter Müller auf diese Weise über den Umweg des Schonvermögens die Gunst der Arbeitslosen und Hartz IV-Aufstocker zu gewinnen. Vielleicht irren die kritischen Stimmen aber auch, und die Forderung kommt tatsächlich so sozial, wie Müller es öffentlich formuliert.