Schon mehrfach wurde darüber berichtet, dass die Bezieher und Bezieherinnen von Hartz IV viele virtuelle Möglichkeiten haben, sich mit anderen Empfängern auszutauschen oder Experten um Rat zu fragen.
Da wundert es denn nicht, dass auch für die Mitarbeiter der Argen derartige Foren existieren, in denen Debatten über Neuregelungen bei den Hartz IV Reformen ausgiebig diskutiert werden und darüber gesprochen wird, wie dieses oder jenes Gesetz nun auszulegen sei bei der Bewertung der Situationen, vor allem der Vermögensverhältnisse.
Ein Austausch mit Empfängern von Hartz IV soll in diesen Portalen nicht umgesetzt werden. Der Besuch vieler solcher Seiten ist den Beziehern von Hartz IV jedoch uneingeschränkt möglich. Was diese dort lesen können, lässt Gedanken darüber aufkommen, ob die Mitarbeiter der Behörden wirklich objektiv über Schicksale ihrer Kundschaft entscheiden können.
Natürlich ist es nicht die Regel, dass wie im Duisburger Sozialamts-Forum (und anderen Foren ebenso) beispielsweise die Freigabe von Organhandel als Mittel zur Lebensunterhaltfinanzierung gefordert wird und dabei so manch bedenklicher Witz auf Kosten der Bedürftigen zum Tragen kommt. Als hätten es die Hatz IV-ler dieser Tage nicht schon schwer genug.
Dass bei solchen Statements Zweifel an Kompetenz aufbringen, liegt nahe. Freilich, die Mehrheit der Arge-Mitarbeiter geht vermutlich gewissenhaft ihrer Arbeit nach. Die Existenz solch vermeintlicher Späße, die nicht einmal von den Betreibern gelöscht werden, zeigt aber einmal mehr das angespannte Verhältnis zwischen Beziehern und Bewilligungsinstanz.