Die Infektionszahlen steigen und potenzieren so das Leid der Selbstständigen. Bisher blieb betroffenen Unternehmern nur der Gang zum Jobcenter, nun will Wirtschaftsminister Altmaier eine Alternative zu Hartz IV prüfen.
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Unternehmen leiden unter Corona-Krise
Kontaktbeschränkungen, Geschäftsschließungen und Co.: Die coronabedingten Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehen trafen Kleinunternehmer und Selbstständige zu Beginn des Jahres besonders hart. Nun steigen die Infektionszahlen wieder rasant an – ein erneuter Lockdown würde das Ende vieler wirtschaftlicher Existenzen bedeuten. Nun will Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die bisherigen Überbrückungshilfen für Unternehmen verlängern und für besonders betroffene Branchen sogar ausbauen: Unternehmerlöhne für Selbstständige sollen geprüft werden.
Vereinfachter Zugang zu Hartz IV in Pandemie
Bisher blieb betroffenen Selbstständigen in finanziellen Notlagen nichts anderes übrig als Hartz IV zu beantragen, wenn sie nicht mehr in der Lage waren, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die bisherigen Soforthilfen deckten lediglich laufende Geschäftskosten, wie etwa Mietzahlungen ab, für ihren Lebensunterhalt mussten Selbstständige jedoch selbst sorgen. Durch Maßnahmen wie den Wegfall der Vermögensprüfung und die Übernahme der tatsächlichen Kosten der Unterkunft sollte ihnen der Zugang zur Grundsicherung zusätzlich erleichtert werden.
Unternehmerlohn für besonders Betroffene
Neben besseren Abschreibungsmöglichkeiten und Modernisierungszuschüssen für Selbstständige und Unternehmen, soll ein bundesweiter Unternehmerlohn Selbstständige in der Krise nun über Wasser halten. Nordrhein-Westfalen zahlt Soloselbstständigen und Freiberuflern bereits seit Juni monatlich 1.000 Euro, sofern sie die Voraussetzungen für Überbrückungshilfen erfüllen. Finanzminister Olaf Scholz prognostiziert angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Lage, eine längerfristige Unterstützung für besonders betroffene Branchen:
„Das wird auch nicht nur in diesem Jahr so sein, sondern auch im nächsten Jahr“, erklärt der Kanzlerkandidat der Nachrichtenagenture Reuters.
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