Beiträge von Silly

    Hallo,

    ich möchte dir mal antworten, auch, wenn ich alles andere als ein "Hartz-IV-Profi" bin. Es ist sehr schwierig, hier in deiner Lebenssituation aufs Lesen hin den Durchblick zu bekommen. Fakt ist aber wohl: Das Amt kann schlecht im "Voraus" etwas anrechnen, sondern erst dann, wenn eine Verdienstbescheinigung über das tatsächliche Einkommen vorliegt, also nach Ablauf des Monats. So kenne ich das von früher, als ich noch neben dem Studium jobbte und aufstockte. Das heißt: z.B. im September wird dann abgezogen, was du im August über der Einkommensgrenze lagst. Vielleicht hattest du also im Vormonat mehr Verdienst, und deshalb wurde dann so viel angerechnet?
    Zu deiner zweiten Frage: Ich denke, dass dir bei tatsächlichen Rechenfehlern immer nur die Möglichkeit des Widerspruchs bleibt. Wenn das "ständig" so ist, wie du beschreibst, dann suche doch einfach mal mit mehreren solcher Bescheide einen Rechtsanwalt für Sozialrecht auf. Die Kosten werden Bedürftigen erstattet.

    Insgesamt vielleicht noch zum Thema Hartz IV:
    Wer von Hartz IV lebt, begibt sich (ob nun freiwillig oder unfreiwillig) in Abhängigkeit vom Staat und setzt sich damit auch zwangsläufig einer gewissen Willkür der Bürokratie aus. Man kann dagegen nichts machen - außer: sich selbst finanziell auf eigene Beine zu stellen. Spricht denn etwas dagegen, dass sich dein Mann auch eine Arbeit sucht? Oder dass du eine feste Stelle annimmst?
    Den Stress mit dem Amt wirst du also nicht umgehen können, denn dessen Aufgabe ist vor allem die Verwaltung der Bedürftigen und möglichst auch die Reduzierung von staatlichen Ausgaben. Such dir etwas Entspannung und Stressabbau, um etwas ausgeglichener zu werden. Mehr geht leider nicht.

    Hm. Schade, dass offenbar keiner Rat weiß. Dann versuch ich es mal woanders. In diesem Falle wäre es mir lieb, wenn die Forumsbetreiber meinen Eintrag wieder löschen könnten. Ich hatte hier viele fallbezogene Details gepostet in der Hoffnung, Hilfe zu bekommen. Aber wenn keiner antwortet, ist das ja auch für andere nicht wirklich hilfreich, und dann wäre es mir lieber, der Eintrag verschwände wieder. Wäre nett. Danke.

    Hallo, ich bin 36 und eigentlich Freiberufler. Lief auch ganz gut, bis ich im August dieses Jahres plötzlich arbeitsunfähig erkrankt bin. Seither lebe ich von 670 Euro Krankengeld und habe daher zum Aufstocken notgedrungen Hartz IV beantragt. Der Antrag wurde nun abgelehnt. Begründung: Ich hätte zu viel Vermögen auf dem Konto. Ich hatte den Antrag Ende Oktober zum 1.10.15 gestellt. Dazu hat man dann meinen Kontostand vom 30. September genommen - da war noch deutlich mehr auf meinem Konto als der mir zustehende Freibetrag in Höhe von 6150 Euro. Daher die Ablehnung. Nun kommt aber der Punktus Knackus: Am 6. Oktober 2015 (also nur fünf Tage nach dem Kontostand vom 30.9.) bekam ich vom Finanzamt den Einkommenssteuerbescheid für 2014 nebst Vorauszahlungsbescheid für 2015 in etwa derselben Höhe. Beides zusammen insgesamt mehrere Tausend Euro und fällig jeweils zum 9.11. bzw. 10.12.15. Mit diesem Bescheid war für mich klar, dass mein Kontostand binnen der nächsten Wochen um diese Summe schrumpfen - und damit unter die Freibetragsobergrenze rutschen - würde. Doch das Jobcenter hat sich diesen Bescheid offenbar gar nicht angesehen, obwohl ich ihn dem Antrag extra beigelegt hatte.

    Nun spricht SGB II ja ganz klar von "verwertbarem" Vermögen, das bei Hartz IV angerechnet wird.
    Aus meiner Sicht sind jene Beträge, die das Finanzamt als feste Forderung mit Fälligkeitsdatum bereits für sich reklamiert hatte, aber kein verwertbares Vermögen mehr. Ich kann doch kein Geld für mich verwenden, das mir quasi schon nicht mehr gehört. Genau deshalb hatte ich den Antrag nach diesem FA-Bescheid ja gestellt, weil ich genau wusste, dass es nach diesem Riesen-Batzen auf meinem Konto ziemlich duster würde. Und es gehen ja auch jeden Monat noch ein paar Hundert Euro davon ab, die ich für meinen Lebensunterhalt brauche - zumindest, solange das Jobcenter mir nicht unter die Arme greift.
    Nun meine Frage: Wie seht ihr das mit dem "verwertbaren Vermögen"? Ich bin bereits in Widerspruch gegangen gegen den Bescheid. Aber das wird wohl Monate dauern. Das Jobcenter hat mir geraten, einen neuen Antrag zu stellen - allerdings erst zum 1. Dezember! Ich sehe das ehrlich gesagt nicht ein, dass ich auf Geld verzichten soll, dass mir eigentlich zusteht, wenn ich nachweislich am 6. Oktober nur noch etwas über 5500 Euro auf meinem Konto hatte, über die ich auch tatsächlich uneingeschränkt verfügen hätte können. Danke für eure Antworten schon mal im Voraus.