Hallo!
Ich weiß, dass es hier schon mehrfach diskutiert wurde, ob Studenten Anspruch auf ALG II haben oder nicht, aber meine Situation sieht etwas anders aus: Ich bin 28 Jahre alt und noch Studentin. Vor einem Jahr wurde ich von der Uni Köln wegen dieser verdammten Auslauffrist des Magisters zwangsexmatrikuliert, obwohl ich in allen drei Fächern im Grund-, sowohl als auch im Hauptstudium Scheinfrei bin und mir lediglich das Latinum und die ZP in meinem zweiten Nebenfach, welches ich aufgrund des fehlenden Latinums nicht machen konnte, fehlten. Nun hat mich eine andere Uni aufgenommen.
Mit Latinum, welches ich hoffentlich jetzt im September bestehe, der Magisterarbeit und den Prüfungen bräuchte ich noch maximal 3 Semester. Bafög bekomme ich nicht, weil ich in der Semesteranzahl zu hoch bin, wofür ich aber gute Gründe habe: Studienfachwechsel, Hochschulwechsel, längere Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft, nicht-angerechnete Scheine durch die Uni Köln (musste das gesamte Grundstudium in meinem zweiten Nebenfach noch mal machen), chronische Kreislaufprobleme (ärztliches Attest vorhanden), Selbstfinanzierung des Studiums und des eigenen Unterhalts. Bafög hatte ich, als ich angefangen habe zu studieren, nicht bekommen, weil meine Eltern über die Einkommensgrenze lagen. Nun bekommen sie aber Hartz 4. Ich lebe nicht mehr bei ihnen, sondern in einem Studentenwohnheim, da man mein Hauptfach nur an wenigen Unis studieren kann.
Nun meine Frage: Stellt meine Situation einen Härtefall für das Jobcenter dar? Könnte ich vielleicht dort ein Darlehen bekommen? Einen Studienkredit bekomme ich aufgrund der hohen Semesteranzahl nicht.
Als ich 1 Jahr auf die Entscheidung vom Verwaltungsgericht gewartet habe, habe ich bei eine Art Nebenjob bei meinem Arbeitgeber gehabt, wo ich vorher als Studentin gearbeitet hatte. Dieser Arbeitgeber hat auch entsprechende Sozialabgaben für mich getätigt. Könnte man vielleicht ALG II rückwirkend für dieses eine Jahr bekommen?
Außerdem verlangt die Krankenkasse nun 900 Euro Nachzahlungen von mir - Geld, dass ich nicht habe. Ich weiß nicht, wovon ich leben soll. Einen Nebenjob suchen, kann ich mir vorerst nicht, da ich alle meine Energie auf dieses verflixte Latein verwenden muss. Schließlich hatte es mir schon einmal den Kopf gekostet. Ohne dem stehe ich wieder ohne Abschluss und somit ohne Perspektive und arbeitslos da. Wenn ich die Lateinprüfungen bestehen sollte, dann könnte ich spätestens ab Anfang November mit der Arbeit an meiner Magisterarbeit beginnen, und würde mich somit in der Examsphase befinden.
Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe...Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Viele liebe Grüße
Phonetica