Umschulungszwang?

  • Hallo!


    Zum besseren Verständnis der Situation hole ich mal etwas aus. Ich habe 2 Berufe erlernt und ab 2008 eine eigene Firma gehabt. Nun musste ich meine Firma aufgrund von gesundheitlichen Problemen schließen. Ich habe sowohl eine Hausstauballergie als auch einen Burnout, weswegen ich momentan nicht arbeitsfähig bin und wegen der Allergie nicht mehr zurück in meine erlernten Berufe kann. Eine Erwerbsminderungsrente (sogar mit Behindertenstatus) war seitens der Sachbearbeiterin von der Arge im Gespräch.
    Da ich aber nicht ewig planlos und perspektivenlos zu Hause sitzen möchte, möchte ich mich umschulen, dies ist auch von der Arbeitsagentur angedacht. Nun habe ich mir mal den Katalog der möglichen Umschulungen angeschaut. 75% der Umschulungen enden in der Arbeitslosigkeit, weil es keine Arbeitsstellen gibt (warum bieten die erst soetwas an....). Ein weiteren Teil der Umschulung (zum Bsp. Hotelfachmann, Altenpfleger) kann ich aus gesundheitlichen Gründen wohl nicht ausüben (Hausstaubmilben....). Bleibt noch ein Rest, den ich wirklich nicht will. Ich möchte weder als Kaufmann DSL-Verträge verticken noch als Rechtsfachangestellter ausschließlich (!) im Inkassobereich arbeiten. Andere Umschulungen sind ohne die anschließenden Sonderqualifikationen (z.Bsp. Mechatroniker- Kühlaggregate oder auch Automobile) quasi wertlos. Ansonsten hat die Arbeitsagentur trotz einer 7 Seiten-Liste nicht zu bieten.


    Ich hätte eine Alternative. Ich könnte eine Ausbildung zum Kirchenmusiker machen. Traumhafte Jobchancen. Arbeitsumfang der zukünftigen Jobs max 20 Stunden, das was ich auch gesundheitlich leisten könnte. Wenn ich irgendwann mehr arbeiten kann gibt es auch Möglichkeiten dafür. Der Kantor würde mir goldene Brücken bauen, incl mir bei der Finanzierung helfen. Nur, ich glaube nicht, das die Arbeitsagentur das mitmacht, ist ja nicht auf ihren Mist gewachsen und auch keine Umschulung nach SGBirgendwas. Das die Umschulung das Amt NIX kosten würde spielt wohl keine Rolle.
    Nun gibt es für mich zwei Möglichkeiten:
    A) Ich spiele mit offenen Karten, sage dem Amt Bescheid, nur was ist, wenn sie sagen: NEIN! ???
    B) Ich lasse mich für die nächsten 1,5 Jahre (Mit Ausnahme der Schulungswochen in Schlüchtern.....) krankschreiben (Gründe wären ja noch nicht mal erfunden) und sag dem Amt nix. Aber was passiert, wenn die das rausfinden? Selbst wenn sich im Laufe der 1,5 Jahre die Wahrheit Bahn bricht, will ich nicht riskieren, das der Sachbearbeiter zum Drachen mutiert.


    Ich möchte wirklich diese Ausbildung machen, egal ob es das Amt will oder nicht. Schon allein aus dem Grund, das ich dann beruflich viel besser aufgestellt wäre als bei irgendeiner Umschulung vom der Arge....


    Ich bitte um möglichst fachkundige (!) Hilfe.


    Vielen Dank im Vorraus.

  • Hallo,


    sorry - aber warum sollte das Jobcenter Geld für eine Umschulung ausgeben, wenn eine EM-Rente im Raum steht?


    Zitat

    Ich lasse mich für die nächsten 1,5 Jahre (Mit Ausnahme der Schulungswochen in Schlüchtern.....) krankschreiben


    Dann wirst Du nicht nur mit der Rückzahlung des ALG II, sondern auch mit der KK-Beiträge zu kämpfen haben.


    Ich würde erstmal die Frage mit der EM abklären - daraus ergibst sich dann alles weitere.


    Gruß!

  • Hallo,


    Ich würde erstmal die Frage mit der EM abklären - daraus ergibst sich dann alles weitere.


    Gruß!



    Das dauert doch eeeeewig, eh das durch ist und ob das überhaupt durchgeht? Soll ich da ein halbes Jahr, bis zu einem Jahr warten, bis sich da irgendetwas tut?


    In der Zeit hätte ich doch schon was tun können. Und wenn die EM-Rente durch ist (mehr als 25% werden es wohl nicht werden). Was dann? Dann stehe ich vor dem gleichen Problem.....

  • Hallo,


    noch einmal: Du zäumst das Pferd von hinten auf. Kein Amt wird Dir eine Umschulung zahlen, solange das mit der EM-Rente nicht geklärt ist. Ist das dann aber bewilligt, eröffnen sich Dir ganz neue Perspektiven, weil dann andere Möglichkeiten und Ämter in Betracht kommen, z.B. die RV, aber (bei Schwerbehinderung) auch die Integrationsämter und - im Rahmen der Reha - auch wieder das Arbeitsamt.


    Gruß!

  • Das Amt brauch mir nix zahlen, der Kantor organisiert mir das fast kostenfrei (Durch Ermäßigungen,Stipendien, Sponsoren etc...). Die Arge soll mich nur in Ruhe diese Ausbildung machen lassen, und mich von weiteren Umschulungen verschonen. Also eigentlich müssen die mir maximal nur die Ausbildung quasi anerkennen, mehr nicht....


    Bis jetzt habe ich trotz 3 monatiger Wartezeit noch nicht mal einen Termin beim Amtsarzt bekommen......Laut meinen Info´s dauert es bist der EM-Rentenbescheid durch ist, manchmal bis zu 2 Jahre. Ich mag aber nicht solange zu Hause rumsitzen und nix tun. Man wird ja auch nicht jünger davon.
    Ich bin gerade am Überlegen, ob ich den EM-Bescheid durch Widersprüche etc solange hinhalte, bis ich meine Ausbildung abgeschlossen habe. Vielleicht noch nicht mal das, bei diesen astronomischen Bearbeitungszeiten. Wenn die 2 Jahre brauchen, ich aber nur ca 1,5 Jahre, bin ich locker vorher fertig. Könnte mir die Arge da Steine in den Weg legen?

  • Hallo,


    Zitat

    Das Amt brauch mir nix zahlen


    Aja.


    Außer Lebensunterhalt, Kosten der Unterkunft,Krankenkasse - das alles ist also "nix". Seltsame Logik...


    Zitat

    Die Arge soll mich nur in Ruhe diese Ausbildung machen lassen


    Und warum sollte es das? Zumal Du selbst ja schön fröhlich schreibst, daß Du nur 20 Stunden in der Woche arbeiten mußt/kannst, womit absehbar ist, daß Du auch mit dieser Ausbildung auf Sozialleistungen angewiesen bist? Und Du selbst wiederum bestätigst, daß Du max. eben nur diese 20 stunden arbeiten kannst... Und also hat Dich trotz allem das Amt "in Ruhe" zu lassen - ist klar.


    Zitat

    Könnte mir die Arge da Steine in den Weg legen?


    Scheinbar willst Du meine bisherigen Antworten nicht verstehen, weswegen ich aus dem Thema raus bin.


    Gruß!

  • Nunja. War ein Versuch wert. In einigen Tagen werde ich beim Amtsarzt sein. Mal schauen, was der sagt.


    Wegen:Lebensunterhalt, Kosten der Unterkunft,Krankenkasse....


    Das muss sie doch trotzdem zahlen bis das die EM Rente durch ist, also etwa 1,5 Jahre + für die Zeit einer von der RV finanzierten Umschulung (abzgl Em-Rente) + für die Folgezeit in der ich wegen meiner gesundheitlichen Situation keine Arbeit finde. Ich meine, wenn das besser ist, weil das eben so zu sein hat, kann es mir ja egal sein. Dann mache ich eben paar Stunden in der Woche ehrenamtliche Tätigkeiten, damit ich nicht ganz abstumpfe und dann war es das für mich........


    Warum soll ich mir dann diesen Stress antun selbst die Finanzierung einer Ausbildung zu sorgen und diese auch abzuschließen und danach relativ sicher einen Job zu bekommen, den ich gesundheitlich auch packe. Ich meine, es war nur der Versuch schnell wieder in Lohn und Brot zu kommen, wenn aufgrund meiner Situation auch vorerst nur zu 50% . Zusammen mit meiner Frau sollten wir dann in das Wohngeld fallen. Aber das wäre ja vermessen......


    Wer es so haben will, wie das eben zu sein hat, koste es was es wolle.... der kann gerne "koste es was es wolle" haben. Arge will es so, Arge soll es so haben, es ist ihr Geld....

  • Hallo,


    Zitat

    Das muss sie doch trotzdem zahlen bis das die EM Rente durch ist, also etwa 1,5 Jahre + für die Zeit einer von der RV finanzierten Umschulung (abzgl Em-Rente) + für die Folgezeit in der ich wegen meiner gesundheitlichen Situation keine Arbeit finde.


    Nein, muß das JC nicht - wenn Du eine Ausbildung machst, hast Du keinen Anspruch auf ALG II. Aber auch für die von Dir im Zitat genannte Zeit ist mitnichten das JC für Deine Lebenskosten und Deinen weiteren Werdegang zuständig. Insofern ist die Aussage mitsamt der darauf folgenden Polemik insgesamt falsch.


    Aber Thema ist wie gesagt für mich durch.


    Gruß!

  • Ich hab verstanden, was du sagen willst. Die Ausbildung wäre eine nebenberufliche Ausbildung. Ich dachte immer, ob das eine Umschulung oder Ausbildung ist, ist egal. Wichtig ist der Abschluss mit dem ich dann Geld verdienen kann.


    Ich habe dann auf deinen Hinweis hin nochmal recherchiert und werde ggf. geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Oder wenn ich ganz gehässig bin exakt das machen was die Arge will.


    Zumindestens erstmal Danke für den Hinweis auf das Spannungsfeld: Ausbildung mit HIV, äh H4.


    P.S.: Vielleicht nochmal zur Ergänzung: Ich bekomme eine Hyperdesensibilisierung, d.h. Spritzen mit allergenen Stoffen, alle 4 Wochen eine. Nebenwirkung u.a. : erhöhtes Risiko eines anaphylaktischen Schocks (endet fast immer tödlich....) bei Stress und körperlichen Belastung. Kein Arbeitgeber der Welt stellt mich während dieser Therapie ein..... Ich habe es schon selbst probiert Arbeit zu finden. Spätestens vor dem Probearbeiten werde ich wieder weggeschickt mit dem Hinweis auf das Risiko der Spritzen....
    Polemik ist das nicht von mir, allenfalls Galgenhumor...

  • Hallo,


    Zitat

    P.S.: Vielleicht nochmal zur Ergänzung: Ich bekomme eine Hyperdesensibilisierung, d.h. Spritzen mit allergenen Stoffen, alle 4 Wochen eine. Nebenwirkung u.a. : erhöhtes Risiko eines anaphylaktischen Schocks (endet fast immer tödlich....) bei Stress und körperlichen Belastung. Kein Arbeitgeber der Welt stellt mich während dieser Therapie ein..... Ich habe es schon selbst probiert Arbeit zu finden. Spätestens vor dem Probearbeiten werde ich wieder weggeschickt mit dem Hinweis auf das Risiko der Spritzen....
    Polemik ist das nicht von mir, allenfalls Galgenhumor...


    Auch wenn es traurig ist, handelt es sich bei Deinem "Galgenhumor" um ein weiteres Argument, eine weitere Ausbildung im Rahmen von ALG II nicht zu genehmigen. Dafür sind gerade in einem solchen Falle die von mir schon angesprochenen anderen Finanzierungswege gedacht, auf die Du aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen nicht anspringst.


    Die ganze Sache wird mir immer mehr zu einem Einzelfall, bei dem immer noch Polemik vorhanden ist und der immer weniger pauschal zu beantworten ist, weswegen ich das Thema schließe.


    Gruß!