doppelt so hohe Nebenkosten

  • Guten Tag,
    ich habe eine Jahresendabrechnung für Heizung, Warmwasser und allen übrigen Nebenkosten bekommen. Daraus geht hervor, dass die Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr doppelt so hoch sind.
    Diese Rechnung legte ich zur Prüfung beim Mieterschutzverein vor. Heraus kam, dass sich mein tatsächlicher Verbrauch an Heizöl sogar verringert hat, und der Kostenanstieg aus dem Verbrauch der übrigen Mietparteien, es sind 5, sich ergibt.
    Die Beraterin sagte mir, dass ich aus rechtlicher Sicht dazu verpflichtet sei, bis zu 50% des Gesamtverbrauchsanstiegs zu bezahlen.
    Meine Sorge ist nun, dass das Jobcenter die Kosten nicht übernimmt, es sind immerhin 310 Euro für 45qm nur für Heizung.
    Über einen Rat bin ich sehr dankbar,
    Gruß,
    Sommersprossen

  • Probieren geht über studieren.
    Weshalb sich vorher verrückt machen - einfach einreichen.
    Du kannst daran ja nichts ändern und extra wirste wohl selbst nicht
    die Rechnung in die Höhe getrieben haben.
    Natürlich würde ich an Deiner Stelle nicht die/den SB darauf hinweisen das Du
    weniger verbraucht hast als da auf dem Zettel steht sondern einreichen und basta.
    Wenn die/der SB meint das wäre nicht ok wird Sie/Er sich schon bemerkbar machen.

  • Hallo,

    Zitat

    und der Kostenanstieg aus dem Verbrauch der übrigen Mietparteien, es sind 5, sich ergibt.
    Die Beraterin sagte mir, dass ich aus rechtlicher Sicht dazu verpflichtet sei, bis zu 50% des Gesamtverbrauchsanstiegs zu bezahlen.

    Handelt es sich um ein Mietverhältnis? Hast Du einen eigenen Zähler? Woraus ergibt sich der höhere Verbrauch - aus gemeinschaftlich genutzten Bereichen oder aus dem nur für Deine Wohnung zu berücksichtigen Verbrauch?

    Gruß!

  • Hallo Hoppel,
    erst einmal danke für Deine so schnelle Antwort.
    Ja, es handelt sich um ein Mietverhältnis. An meinen Heizkörpern befinden sich Zähler, die von der Firma Brunata regelmäßig abgelesen werden.
    Der höhere Verbrauch ergibt sich aus dem Gesamtverbrauch aller Mietparteien für alle Räume im Haus. So hat mir das jedenfalls die Beraterin erklärt. Sie sagte, die Hausbewohner hätten insgesamt mehr geheizt. Ich finde das ungerecht, dass ich für deren Verbrauch anteilig aufkommen soll.
    Gruß, Sommersprossen

  • Hallo,

    Zitat

    ergibt sich aus dem Gesamtverbrauch aller Mietparteien für alle Räume im Haus

    Meinst Du einen generell höheren Verbrauch in den Wohnungen der anderen Mieter oder einen generell höheren Verbrauch in den für alle Mieter zugänglichen Räume (z.B. Hausflur, Waschraum, Kellerräume usw.)?

    Gruß!

  • Hallo,

    nun ja - dann bist Du selbstverständlich nicht verantwortlich für diese Kosten, sofern tatsächlich ein eigener Zähler vorhanden ist.

    Zitat

    Die Beraterin sagte mir, dass ich aus rechtlicher Sicht dazu verpflichtet sei, bis zu 50% des Gesamtverbrauchsanstiegs zu bezahlen.

    Nein, dazu bist Du nicht verpflichtet - es sei denn, Dein Mietvertrag sagt etwas anderes aus (und wäre dann u.U. sittenwidrig).

    Aus den gleichen Gründen könnte allerdings auch das Jobcenter nicht verpflichtet sein, die Nachzahlung zu übernehmen.

    Insofern würde ich mir einen Beratungsschein (10 €) bei dem örtlichen Amtsgericht holen und damit einen Fachanwalt für Mietrecht aufsuchen.

    Gruß!

  • Hallo Hoppel,

    danke für deine Informationen. Wie mache ich der Beraterin klar, dass sie mich offensichtlich falsch beraten hat? Ich bin gerade erst dem Mieterverein beigetreten und davon ausgegangen, dass sie mir das Richtige sagt. Kann ich diese Informationen irgendwo nachlesen?
    Über einen Tip bin ich dankbar.
    Gruß,
    Sommersprossen

  • Hallo Hoppel,
    laut Merkblatt zum Sozialpass, den Hilfeempfänger und Geringverdiener bekommen können, liegt in meiner Stadt die maximal anzuerkennende Wohnungsmiete warm bei 403€.(Stand:9. Juni 2011) Meine Miete liegt 63€ darunter. Also habe ich Hoffnung auf Übernahme des größten Teils der Kosten.
    noch einmal danke für deine Stellungnahmen,
    Gruß,
    Sommersprossen

  • Hallo,

    Zitat

    liegt in meiner Stadt die maximal anzuerkennende Wohnungsmiete warm bei 403€.(Stand:9. Juni 2011) Meine Miete liegt 63€ darunter. Also habe ich Hoffnung auf Übernahme des größten Teils der Kosten.

    Das hat aber nichts mit einer Nachforderung zu tun...

    Zitat

    Wie mache ich der Beraterin klar, dass sie mich offensichtlich falsch beraten hat?

    Naja - noch ist das ja nicht klar, da ich logischerweise den Mietsvertrag nicht kenne.

    Gruß!

  • Meist ist es doch so, das die Heizungen durch Firmen abgerechnet werden (zB. Brunata) und die "Röhrchen" nichts über Deinen exaten Verbrauch aussagen sondern nur wie viel Du anteilig am Gesamtverbrauch beteidigt bist.
    Sprich: Der Winter war dieses jahr sehr lang und kalt, also musste der Vermieter mehr Energie kaufen. Und das zu einem erheblich höheren Preis als im letzten Jahr. Nehmen wir mal an, (fiktive Zahlen !!!): Die Jahre vorher war ein Gesamtverbrauch im Jahr von 100 liter Öl zum Preis von 1€. Dann musstest Du prozentual das bezahlen was Du geheizt hast (wurde ja an den Röhrchen abgelesen). Im letzten Jahr aber, musste der Vermieter garantiert 50% mehr, also 150 liter ÖL kaufen zum Preis von 1,30€. Dann hast Du (trotz niedrig anzeigenden Röhrchen) eben höhere Kosten. - Genauso läuft das auch beim Allgemeinstrom und allen Allgemeinkosten für das Haus. - Womit Deine Kosten auf jeden Fall steigen werden. Und das bestimmt auch in Zukunft. Die Allgemeinkosten steigen einfach und kein Vermieter wird sich das antun und einen Mieter vorziehen oder benachteigen. Der hat ganz sicher die Kosten allgemein umgelegt.

  • Hallo Taipi,

    genau deswegen hatte ich ja gefragt

    Zitat

    Meinst Du einen generell höheren Verbrauch in den Wohnungen der anderen Mieter oder einen generell höheren Verbrauch in den für alle Mieter zugänglichen Räume (z.B. Hausflur, Waschraum, Kellerräume usw.)?

    wobei natürlich einn allgemeiner Preisanstieg durchaus normal ist.

    Die Aussage lautete aber

    Zitat

    Daraus geht hervor, dass die Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr doppelt so hoch sind.

    und

    Zitat

    Heraus kam, dass sich mein tatsächlicher Verbrauch an Heizöl sogar verringert hat, und der Kostenanstieg aus dem Verbrauch der übrigen Mietparteien, es sind 5, sich ergibt.

    Und genau das ist das Problem: zwar sind Deine Ausführungen vollkommen richtig, aber dieser Preisanstieg ist offensichtlich nicht in den allgemein zugänglichen Räumen entstanden, sondern in den Wohnungen anderer Mieter. Und diese Kosten kann der Vermieter nicht auf alle Mieter umlegen.

    In einem Fall, den ich gerade bearbeite, wurde als Argument eines Vermieters für eine Höhe der Heizkosten von vorher 230 € je Jahr auf jetzt 870 € je Jahr sogar das Argument verwendet, "durch die Sonneneinstrahlung auf die Meßröhrchen" habe sich der Heizverbrauch enorm erhöht....

    Gruß!

  • Hallo Hoppel,
    im Mietvertrag steht folgendes:
    Soweit Heiz- und Warmwasserkosten anteilig umgelegt werden, erfolgt die Umlage gemäß der Heizkostenverordnung nach Brunata.

    Aus der Heizkostenverordnung nach Brunata geht hervor:

    Die Heizkosten und Warmwasserkosten werden nach einem festgelegten Prozentschlüssel aufgeteilt in:
    - Grundkosten zur Abdeckung der vom Einzelverbrauch nicht beeinflußt anfallenden Festkosten. Sie werden bei Heizung nach qm Wohn- oder Nutzfläche oder nach cbm Rauminhalt, bei Warmwasser nach qm Wohn-oder Nutzfläche aufgeteilt.

    - Verbrauchskosten als die restlichen, durch die unterschiedliche Wärmeabnahme der Nutzer beeinflußten Kosten. Sie werden entsprechend den abgelesenen Verbrauchswerten der Erfassungsgeräte aufgeteilt.

    Ihre Einheiten(bei Grundkosten: Wohn-oder Nutzfläche, bei Verbrauchskosten: Verbrauchswerte der Erfassungsgeräte) wurden mit den jeweils errechneten Beträge multipliziert. Hieraus ergeben sich Ihre Kosten für Heizung und Warmwasser.


    Kannst du mir nun sagen, ob ich für den erhöhten Verbrauch der übrigen Hausbewohner zahlen muß?
    Über eine Antwort bin ich sehr dankbar.
    Gruß,
    Sommersprossen

  • Hallo,

    das hört sich alles normal an, begründet aber nicht unbedingt einen derartigen Anstieg der Heizkosten.

    Selbstverständlich ist der Mieter auch für die Heizkosten der allgemein zugänglichen Räume (siehe Punkt 1 Deines Zutats). Allerdings ist hier nicht unbedingt nachvollziehbar, wieso es dort zu einer derartigen Erhöhung kommen sollte - es sei denn, z.B. ein beiheizter Raum steht auch während des Winters offen...

    Schau mal hier für weitergehende Infos.

    Ansonsten gilt: ich bin kein Mietrechtsexperte und kann Dir daher schwer weitere Antworten zu diesem Komplex geben. Mach das mit dem RA oder warte einfach ab, wie das Jobcenter reagiert.

    Gruß!

  • Hallo Hoppel,

    danke für deine Antwort.
    Die allgemein zugänglichen Räume haben keine Heizung. Somit geht es hier ausschließlich um Wohnräume.

    Bei den weitergehenden Infos bin ich nicht schlauer geworden.
    Ich wende mich also an einen Rechtsanwalt.
    Ich melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt.

    Gruß,
    Sommersprossen

  • Hallo,

    bin nun doch nicht zum Rechtsanwalt gegangen, sondern noch mal zum Mieterverein.

    Ich zahle unter Vorbehalt.
    Der Rechnungsbetrag über die Jahresendabrechnung wird geringfügig gekürzt, und mein Vermieter wird dazu aufgefordert, die Heizkörper untersuchen zu lassen. Mein Verbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken, aber dennoch im Vergleich zum Gesamtverbrauch des Hauses zu hoch. Außerdem fordert der Mieterverein Kopien von den Rechnungsbelegen über die anderen Nebenkostenposten wie zB. Abwasser, Müll usw..

    Da die Rechnung für meine Verhältnisse sehr hoch ist, muß ich den Betrag teilen. Da ich jetzt noch nicht weiß, wie hoch mein zu tragender Anteil ist, muß ich ersteinmal den Bescheid abwarten. Ich gehe davon aus, dass mir in etwa genauso viel zugesprochen wird, wie im Vorjahr.

    Ich habe das Glück, dass bislang auf meine Post an das Jobcenter zügig geantwortet wurde, und hoffe, dass es diesmal auch so sein wird.

    Nun habe ich an euch erst einmal keine Fragen mehr.
    Ich bedanke mich für die regen Beiträge und hilfreiche Unterstützung.

    Gruß,
    Sommersprossen

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