Kind von ALG II Empfänger - Studium/Au-pair

  • Hallo, ich weiß es ist sehr viel text, aber bitte helft mir, ich weiß einfach nicht mehr weiter!! :(


    Ich bin gerade in meiner abi-zeit und hatte eigentlich vor, sofort nach meinem Abitur nach Amerika zu gehen und als Au-pair zu arbeiten, voraussichtlich ca. 1 Jahr und 2 Monate. Mein großes Problem ist jetzt, dass ich mich dafür jetzt schon anmelden müsste, mit den verschieden Familien kontaktieren usw., ich also unter zeitdruck stehe, es jedoch so ist, dass, wenn ich nach Amerika für diese Zeit ziehe, mein Hauptwohnsitz immer noch in Deutschland bei meiner Mutter ist, sie also deswegen die vollen Wohnkosten bezahlen muss, aber nicht das volle Wohngeld bekommt da wir ja eine Bedarfsgemeinschaft sind, ich dann aber nicht mehr dort wohne.
    Die einzige Lösung die mir aus dem Problem eingefallen ist, ist ein Umzug in eine kleinere Wohnung, aber hier werden ja die Umzugskosten nicht übernommen, und da meine Mutter pfändbar ist, kann sie auch kein Geld dafür zurücklegen. Weiterhin muss, glaube ich, ein Zimmer für die Kinder unter 25 Jahren bereitstehen solange sie keinen eigenen Hauptwohnsitz haben, auch wenn sie da nicht wohnen, wodurch eine Wohnung, die wir gerade so bezahlen könnten, bzw. die meiner Mutter zugestanden wird, zu klein wäre.


    Der zweite Weg den ich gehen würde, wäre, dann eben auf Au-pair zu verzichten, auch wenn es mir schwer fällt, und sofort mit meinem Studium in Leipzig zu beginnen.
    Ich würde dann jedoch gerne in der Zeit zwischen Abitur-Zeugnis und Anfang des Studiums die ca. 2 Monate arbeiten gehen. Hier wieder das Problem: wohne ich diese Zeit bei meiner Mutter und bin dort noch als Bedarfsgemeinschaftsmitgleid registriert, kann ich ja nur 100€ im Monat verdienen, oder das Geld wird meiner Mutter abgezogen, obwohl ich es ja für Möbel u.a. sparen würde. Das würde also nichts bringen, niemand stellt mich für nur so kurze Zeit ein, dass ich gerade mal 100 Euro verdienen kann, aber ich will nicht zwei volle Monate nichts tun!!
    Würde ich schon zwei Monate eher nach Leipzig ziehen, dort meinen Hauptwohnsitz beantragen, könnte ich zwar dort für über 100€ arbeiten, jedoch ist dann wieder die Schwierigkeit mit dem Wohnungsgeld und dem Umzug für meine Mutter.


    Okay, hier jetzt meine Fragen: Habe ich das erstmal alles richtig erfasst (also rechtlich gesehen)? und habt ihr irgendwelche Ideen wie ich aus diesem Dilemma wieder herauskommen kann?? Irgendwelche Lösungsvorschläge?
    Ich wäre wirklich sehr dankbar, weil ich einfach nicht mehr durchblicke, was ich für Möglichkeiten habe und langsam anfange, für meine Zukunft schwarz zu sehen - und alles einfach nur weil meine Mutter arbeitslos ist... -.-

  • Hallo,


    in Deinem Text sind zahlreiche falsche Thesen enthalten. Bröseln wir sie auf:


    Zitat

    aber nicht das volle Wohngeld bekommt da wir ja eine Bedarfsgemeinschaft sind, ich dann aber nicht mehr dort wohne.


    Der Begriff "Wohngeld" ist irreführend, denn das Wohngeld hat nichts mit ALG II zu tun und ist eine eigene Leistung. Du meinst die Kosten der Unterkunft (KdU), die tatsächlich gekürzt werden, wenn Du in den USA leben würdest.


    Zitat

    Die einzige Lösung die mir aus dem Problem eingefallen ist, ist ein Umzug in eine kleinere Wohnung, aber hier werden ja die Umzugskosten nicht übernommen, und da meine Mutter pfändbar ist, kann sie auch kein Geld dafür zurücklegen.


    Deine Mutter ist gerade bei Bezug von ALG II nicht pfändbar und ich weiß auch irgendwie nicht, warum Du gerade vor dieser angeblichen und nicht vohandenen "Pfändbarkeit" Bedenken hast. Abgesehen davon dürfte die ARGE den Umzug nicht genehmigen, weil wahrscheinlich kein unabweisbarer Grund für die eigene Wohnung vorliegen dürfte.


    Zitat

    Weiterhin muss, glaube ich, ein Zimmer für die Kinder unter 25 Jahren bereitstehen solange sie keinen eigenen Hauptwohnsitz haben,


    Das ist so nicht ganz richtig. Du kannst jederzeit aus der Wohnung Deiner Mutter ausziehen (ohne daß Deine Mutter irgendein Zimmer für Dich bereitshalten muß), sofern Du Dir die eigene Wohnung ohne Inanspruchnahme von Transferleistungen (wie ALG II) leisten kannst.


    Zitat

    Hier wieder das Problem: wohne ich diese Zeit bei meiner Mutter und bin dort noch als Bedarfsgemeinschaftsmitgleid registriert, kann ich ja nur 100€ im Monat verdienen, oder das Geld wird meiner Mutter abgezogen, obwohl ich es ja für Möbel u.a. sparen würde.


    Das Geld wird nicht Deiner Mutter "abgezogen", sondern auf Euren ALG-II-Bedarf angerechnet. Das ist schon ein wesentlicher Unterschied. Im übrigen kannst Du durchaus mehr als 100 € zum ALG II dazu verdienen, allerdings wird ein höherer Verdienst abzüglich der entsprechenden Freibeträge angerechnet.


    Gruß!

  • Erst einmal danke für die Antwort! :)

    Zitat

    Deine Mutter ist gerade bei Bezug von ALG II nicht pfändbar


    Ich weiß nicht genau wie die Regel ist, aber bei meiner Mutter ist es so, dass sie sehr viele Schulden hat und sie das Geld dass sie von ALG II bekommt, sofort abheben und ausgeben muss, also z.b. sofort alle rechnungen bezahlen - sonst nimmt die Bank es ihr weg.


    Zitat

    die ARGE [dürfte] den Umzug nicht genehmigen, weil wahrscheinlich kein unabweisbarer Grund für die eigene Wohnung vorliegen dürfte


    Aber würde ich für einen bestimmten Zeitraum nach Amerika gehen wäre die Wohnung zu groß für meine Mutter allein, ich glaube eine Person hat nur Anspruch auf 40qm - oder weniger, bin mir leider nicht sicher, das wäre doch so ein Grund dass sie sie regelrecht "rausschmeißen" würden oder? Oder meine Mutter müsste den überschüssigen Anteil eben selbst bezahlen, aber dafür hat sie nicht die finanziellen Mittel...


    Zitat

    sofern Du Dir die eigene Wohnung ohne Inanspruchnahme von Transferleistungen [...] leisten kannst


    wäre bafög für mein Studium auch eine Transferleistung?


    Zitat

    Das Geld wird nicht Deiner Mutter "abgezogen", sondern auf Euren ALG-II-Bedarf angerechnet


    Ja, tut mir leid, ich habe es wohl falsch formuliert. :o
    Nur kommt es für mich auf das selbe raus, weil das Geld, was ich über die 100€ verdienen würde, müsste ich ja dann zum Wohn- und Lebensunterhalt beisteuern, es wäre also nicht für meinem persönlichen Bedarf - und ich wollte ja damit eigentlich für das Studium und die daraus entstehenden Kosten sparen.


    Also auf jeden Fall danke für die Antworten und hoffe, du kannst mir auch bei den anderen Fragen weiterhelfen! Hast du irgendeinen Rat wie ich am Besten, und zum wenigsten Schaden aller, meine Ziele erreichen kann (also au-pair bzw. in den zwei Monaten arbeiten)?
    Tut mir leid, dass ich mich so wenig auskenne, muss mich erstmal in alles einarbeiten ;)

  • Hallo,


    Zitat

    Ich weiß nicht genau wie die Regel ist, aber bei meiner Mutter ist es so, dass sie sehr viele Schulden hat und sie das Geld dass sie von ALG II bekommt, sofort abheben und ausgeben muss, also z.b. sofort alle rechnungen bezahlen - sonst nimmt die Bank es ihr weg.


    Hört sich nach eine Kontopfändung an. Ab Mitte nächsten Jahres gibt es da eine Erleichterung für Deine Mutter, das sog. P-Konto. Weitere Infos dazu findest Du hier.


    Zitat

    glaube eine Person hat nur Anspruch auf 40qm - oder weniger, bin mir leider nicht sicher, das wäre doch so ein Grund dass sie sie regelrecht "rausschmeißen" würden oder? Oder meine Mutter müsste den überschüssigen Anteil eben selbst bezahlen,


    Es sind mindestens 45 qm und höchstens 50 qm. Wenn Du tatsächlich in die USA gehst, sollte Deine Mutter vorher mit der ARGE reden - es gibt durchaus Möglichkeiten, einen Umzug wegen Verkleinerung der Bedarfsgemeinschaft zu finanzieren und daran hat die ARGE i.A. auch Interesse. Allerdings würde ein solcher Umzug auch bedeuten, daß Du unter Umständen keinen Platz mehr in der Wohnung Deiner Mutter hast. Das allerdings ist dann kein Grund dafür, eine eigene Wohnung zu nehmen und dafür wiederum ALG II zu beanspruchen.


    Zitat

    wäre bafög für mein Studium auch eine Transferleistung?


    Nein.


    Ansonsten kläre, ob Du Anspruch auf BaföG hast, rede mit der ARGE betreffs Umzug.


    Gruß!