ALG II Rückforderung - Selbstständigkeit und Vollzeit gearbeitet

  • Hallo liebe Community.

    Ich habe ein Problem, bei dem ich mich ziemlich hilflos fühle.

    Als ich dieses Jahr Hartz4 beziehen musste, da ich 2 Monate mit meiner Selbständigkeit nicht arbeiten konnte (Tod einer nahestehenden Person + Wohnungsauflösung), habe ich Leistungen beantragt und erhalten.

    Nach überwinden der persönlichen Familiären Herausforderungen, Innerhalb des Leistungszeitraums, habe ich jedoch ein attraktives Job-Angebot im öffentlichen Dienst erhalten und den auch angenommen.

    Noch am selben Tag, als ich den Vertrag beim Arbeitgeber (Staat) unterschrieben habe, rief ich bei meiner Sachbearbeiterin an und sagte ihr, dass ich mich gern abmelden möchte und keine Leistungen beziehen werde. Sie stoppte dann auch die Auszahlung meiner Leistungen und ich habe mit dem Thema abgeschlossen und bin einfach arbeiten gegangen. Als Angestellter und als Selbständiger im Nebengewerbe.

    Ich habe den Arbeitsvertrag zugesendet, wo mein Gehalt drin steht, welches selbstverständlich wesentlich höher ist, als der Hatz4 Satz.

    Nun bin ich jedoch arbeitslos geworden, nach 3 Monaten, weil ich menschlich nicht ins Team gepasst habe und auch genau so sehe. Dem weine ich auch nicht hinterher. Als ich meine Kündigung erhalten habe, habe ich mich wieder beim Jobcenter gemeldet, da ich nur ein paar tausend Euro und ein leeres Auftragsbuch habe. Bewerbungen sind auch schon neue geschrieben, da ich gern etwas zutun habe und damit Geld verdiene. Ich mag arbeiten, doch stehen die Chancen jetzt innerhalb ein-zwei Wochen einen Job zu finden natürlich nicht gut. Das dauert ein wenig Zeit.

    Nachdem ich mich beim Jobcenter gemeldet habe, habe ich meine Abrechnungen sowie die Kündigung beim Amt eingereicht, da sie das angefordert haben.

    Nun habe ich jedoch einen Änderungsbescheid erhalten, wo mir mein Gehalt auf das Hartz4 angerechnet wird. Dabei ist auch nicht der Monat November enthalten, wo ich aufgrund von Weihnachtsgeld noch mehr Geld verdient habe. Nachdem ich das nun 3 mal aufmerksam gelesen habe verstehe ich, dass die das Geld von mir nachfordern werden. Es wird sich auf insgesamt weit über 1.000 € belaufen, für eine Zeit, in der ich vom Jobcenter kein Geld erhalten habe und arbeiten gegangen bin.

    Darüberhinaus lief meine Selbständigkeit in den Monaten zufälligerweise sehr gut. Insgesamt habe ich damit zusätzliche 6.000 € erwirtschaftet, als ich angestellter war.

    Nun habe ich gerade eben beim Jobcenter (meine Sachbearbeiterin ist krank) angerufen und mit einer Dame gesprochen, die sich sehr vage und gewählt ausgedrückt hat. Es klang für mich in den 18 Minuten so, als wüsste sie genau worauf ich hinaus will und ist den Fragen extrem ausgewichen. Sie hat sich gewindet, wie ein Aal.

    Ich befürchte nämlich, dass ich trotzdem ich gearbeitet habe, nun ordentlich viel Geld an das Jobcenter zahlen muss, weil mich meine Sachbearbeiterin nicht abgemeldet hat. Ein entsprechendes Schreiben habe ich nämlich nicht erhalten, wo so etwas drin steht wie: "hiermit bestätigen wir Ihre Abmeldung."

    Außerdem habe ich mich nur telefonisch abgemeldet und nicht schriftlich. Woher soll ich das auch wissen? Das hat mir keiner gesagt und im Bescheid steht nur drin, dass ich das Jobcenter informieren soll.

    Ich habe nun große Existenzangst und weiß nicht was ich machen soll. Ich befürchte, dass das Jobcenter mich nicht abgemeldet hat und nun versucht zu tricksen, indem sie all meine Einkünfte anrechnen, obwohl ich das nicht wollte. Ich wollte einfach nur arbeiten und keine Leistungen beziehen. Die werden sicher eine EKS von mir anfordern, für die Zeit (3 Monate), in denen ich gearbeitet habe und das mit den anderen Monaten, in denen ich nicht arbeiten konnte, gegenrechnen. Ich kann unmöglich in absehbarer Zeit 3.000 € zurückzahlen, was das wäre, was ich vom Jobcenter bekommen habe, als ich arbeitslos war.

    Ich weiß nicht was ich tun kann oder soll... was würdet ihr an meiner Stelle tun...?

    Ich habe überlegt einen Widerspruch einzulegen gegen den Änderungsbescheid und stattdessen Hartz4 neu zu beantragen. Die haben mir nämlich jetzt wieder einfach Geld überwiesen.

    Dankeschön fürs Lesen!

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    Ansonsten: Dass dein Einkommen aus Selbständigkeit für die Vergangenheit berücksichtigt wird, ist normal. Beispiel: Bewilligungszeitraum 05/22 bis 10/22. Vorläufig wegen des Einkommens aus Selbständigkeit Im August nimmst du einen Job auf, ALG 2 wird ab September eingestellt. Dann ist es nicht so, dass für die endgültige Festsetzung von 05/22 bis 08/22 nur das Einkommen aus Selbständigkeit herangezogen wird, dass du von 05/22 bis 08/22 erzielt hast, sondern das Einkommen für den gesamten ursprünglichen Bewilligungszeitraum, also auch 09 + 10/22. Das wird dann im Durchschnitt auch auf den Zeitraum 05/22 bis 08/22 angerechnet. Damit will der Gesetzgeber verhindern, dass jemand, der selbständig ist, 5 Monate durcharbeitet, sich für den 6 Monat abmeldet und in dem Monat dann alle Kunden abkassiert.

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