Umzug dringend nötig - einzige Wohnung zu groß und zu teuer - was jetzt

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe mich jetzt extra hier registriert um meinen Fall ausführlich zu formulieren, ich hoffe ich habe keinen ähnlichen Eintrag übersehen.

    Also, wo fange ich an..

    Seit März 2018 wohne ich in meiner Wohnung, seit April 2020 bekomme ich nun ALG2. Alles soweit okay. Ich wohne in einem kleinen Haus, nachdem die Vermieterin unter mir in der Wohnung verstorben ist, habe ich nur meine Nachbarin über mir. Sie ist das erste und wohl schlimmste Problem für mich.

    Seit sie Ende 2019 eingezogen ist, gibts ständig Probleme, insbesondere was Lärm angeht. Ich höre ALLES von ihr, egal ob sie sich mit einem Mann vergnügt, telefoniert, Fernsehen schaut, sich unterhält oder übergibt, alles hört sich an wie Live dabei. Ich habe sie schon endlos oft darauf aufmerksam gemacht, ihr bei Whatsapp geschrieben wenn sie nachts um 1 plötzlich Musik aufgedreht hat, alles mögliche, ohne Wirkung. Ich musste schon endlos viele Wochen auf meinem Sofa statt im Bett schlafen, weil es im Schlafzimmer einfach zu laut von oben ist. Ich kriege aber nur so Sprüche wie "ich kriege morgen Besuch, mach am besten selber Musik an;)". Das Treppenhaus müssen wir seit dem Tod der Vermieterin selbstständig reinigen, hatten uns auf abwechselnd, alle 14 Tage geeinigt, ich habe einen Plan gemacht, sogar mit den genauen Daten, nichts, ich putze alleine.


    Nach einem Jahr, das mir mehr als nur meine Nerven gekostet hat, habe ich der Verwaltung geschrieben. Ich wusste, dass meine Nachbarin ziemlich .. besonders ist, das jetzt aber Schikane losgeht habe ich nicht ganz erwartet.
    Ich habe mittlerweile Angst in meiner Wohnung zu sein, schon seit Monaten war ich immer angespannt und gestresst, aufgrund der Situation.
    Ich bin psychisch krank, deshalb auch ins ALG2 gerutscht, das weiß meine Nachbarin (ebenfalls krank) und spielt jetzt mit meinen Ängsten. Meine Psyche leidet seit Monaten unter ihr und der Situation, mein Zustand verschlechtert sich mit jedem Tag, Symptome werden wieder schlimmer, das volle Programm. In seinem "zuhause" regelmäßige Panikattacken zu erleiden oder aber auch simpel das angespannte Gefühl sobald ich die Tür aufschließe ist .. unschön.

    Neben meiner Nachbarin habe ich seit Anfang 2020 Stress mit der Hausverwaltung, es gibt einige Mängel (u.a. Schimmel in einem fensterlosen Bad ohne Lüftung, Heizung die nicht richtig heizt, Ratten im Keller..), was mich ebenfalls belastet. Ganz zu schweigen davon, dass Schimmel nicht grade gesund ist und Ratten auch keine Mitbewohner sind, die ich gerne haben möchte.


    Ich möchte einen PTBS Assistenzhund ausbilden lassen, das genau zu erklären würde den Rahmen sprengen, meine Verwaltung findet dies aber natürlich nicht okay. Ich habe einen Anwalt vom Mieterverein an meiner Seite und trotzdem nur Theater. Ich wollte von Beginn an niemanden ärgern, es ging und geht mir nur um meine Gesundheit. Ich bin 21 und würde wirklich gerne diese Chance nutzen, nachdem alles andere nicht den nötigen/gewünschten Erfolg gebracht hat. Dass wir nun kurz davor sind vor Gericht zu ziehen weil die Verwaltung sich nicht einmal die Unterlagen richtig anschaut, belastet mich ebenfalls sehr (bspw. habe ich meinen GdB und ein Attest vom Arzt über die Notwendigkeit der Anschaffung und Ausbildung eines solchen Hundes beigefügt).

    Ich habe schon kurz nach dem Einzug meiner Nachbarin entschlossen, dass ich ausziehen muss/möchte. Dank der Entwicklungen habe ich genug Gründe, hoffe ich. Nun der Knackpunkt. Ich wohne in Köln, ein grausamer Wohnungsmarkt. Trotz Elternbürgschaften (beide Beamte), sauberer Schufa und keinen Mietrückständen kriege ich nicht einmal eine Antwort von Vermietern. Seit einem Jahr schon schreibe ich jede Wohnung an die annähernd okay wäre, ohne Erfolg.


    Meine Großeltern haben Eigentum, eine dieser Wohnungen wäre eventuell für mich, wenn das Jobcenter sein okay gibt.
    Es ist eine 2 Zimmer Wohnung, leider aber 65qm groß. Die Miete beläuft sich auf 650€, in Köln werden 633 zzgl. Heizkosten übernommen, wenn meine Info richtig ist. Ich habe in einem ausführlichen Schreiben meinen Umzugswunsch begründet, Nachweise über den Rechtsstreit und die unbeantworteten Wohnungsanfragen beigefügt, alles soweit okay. Jetzt warte ich auf die Antwort. Sollte die Miete nicht passen, habe ich bereits mein okay gegeben, den Rest selber zu tragen.

    Denkt ihr der Antrag hat Erfolgschancen? Und, wenn eine Ablehnung kommt, würde ein Widerspruch sinnvoll sein? Die Wohnung ist leider meine einzige Chance aus meiner jetzigen Situation rauszukommen, dementsprechend habe ich natürlich große Hoffnungen, dass es was wird..
    Ich schlafe momentan bei meinem Vater auf der Couch, weil ich es in meiner Wohnung einfach nicht aushalte, aber das ist leider keine Dauerlösung.

    Sorry, falls das alles durcheinander oder chaotisch ist, bei Fragen kann ich gerne noch mehr Infos geben! :)

    Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag, bleibt gesund.

    Viele Grüße
    Kathrin

  • Deine Zeitschiene haut nicht hin. Wenn deine Nachbarin Ende 2019 eingezogen ist, wohnt sie jetzt ein Jahr dort. Wenn du dich nach einem Jahr beschwert hast, dann erst kürzlich, denn das Jahr ist gerade erst rum. Wenn danach die Schikanen begannen, kannst du nicht seit Monaten in Angst leben.

    Die von dir benannten Geräusche sind ganz normal. Die gute Frau wird sich übergeben müssen, wenn ihr unwohl ist, das wird sie dir zuliebe wohl nicht abstellen können. Auch Fernsehen und sich unterhalten gehört zum normalen Gebrauch einer Wohnung. Selbst Sex darf man dort durchaus ausführen. In normaler Lautstärke ist auch Musik um 1 Uhr nachts erlaubt. Wenn die Wohnungen so hellhörig sind, ist das nicht das Verschulden der Mieterin. Das hast du mit dem Vermieter zu regeln.

    Soweit Treppenreinigung in der Hausordnung geregelt ist, ist das der einzige Beschwerdegrund. Und das hat dein Vermieter dann zu regeln, ggf. über Beauftragung einer Reinigungsfirma und Umlage auf die Nebenkosten. Auch das ist kein wichtiger Grund für einen Umzug.

    Was der gewünschte Assistenzhund damit zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Noch ist er nicht da und wenn wegen unerlaubter Hubdehaltung später eine Kündigung der Wohnung ausgesprochen wird, kann man das notfalls gerichtlich regeln, denn Therapiehunde müssen erlaubt werden. Also auch kein Grund.

    Aber ungeachtet dessen kannst du jederzeit umziehen. Wenn das Jobcenter deine Gründe nicht als wichtig erachtet, erkennt es jedoch in der Folge nur die bisherige Miete an. Wenn deine Großeltern deine Vermieter sind, können sie ja ggf. auf einen Teil der Miete verzichten.

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