Wohnungslos, voraussichtlich bald arbeitslos, doch gefundene Wohnung ist dem Amt zu teuer

  • Moin zusammen,

    Ich versuche die Situation einmal zu schildern.
    Vor zirka 2 Monaten bin ich bedingt durch die Coronapandemie nach Deutschland zurückgekehrt (vorher im Ausland gearbeitet). Zum Glück konnte ich direkt einen kleinen Job finden, aber leider ist dieser befristet bis zum Monatsende (Juli 2020). Da das Ende absehbar war, habe ich bereits ALGII beantragt. Vor einer Woche habe ich den Bewilligungsbescheid bekommen, beziehe aber noch keine Leistungen, wegen oben genannten Jobs. Das ist soweit auch alles in Ordnung.
    Was nicht in Ordnung ist, ist dass ich bisher noch keine eigene Wohnung finden konnte und deswegen momentan in einer Notunterkunft wohnen muss. Übrigens etwas, dass ich meinem ärgsten Feind nicht an den Hals wünschen würde. In Hamburg ist es bekanntlich sehr schwer eine bezahlbare Wohnung zu finden, erst Recht nach ALGII-Richtlinien. Trotz allem habe ich vor zwei Wochen doch noch eine Wohnung gefunden, die ich sehr gerne anmieten würde. Dummerweise stellt sich das Amt quer mit der Begründung, dass sie zu teuer sei (erlaubt sind 501,50 netto kalt inklusive Betriebskosten, die Wohnung inklusive Betriebskosten würde aber 620,- kosten). Der Quadratmeterpreis (10,50 Euro) liegt innerhalb der Spanne des Mietenspiegels (von 6,72 bis 10,91). Zugegeben sie ist tatsächlich etwas teuer.

    Andererseits werde ich in absehbarer Zeit, keine zweite derartige Wohnung finden.

    Jetzt habe ich mir überlegt, wieder kurzzeitig aus ALGII auszusteigen, die Wohnung anzumieten und das Amt anschließend, nach Neuantrag, vor vollendete Tatsachen zu stellen. Soweit ich informiert bin, kann mich das Amt zwar auffordern mir innerhalb der nächsten 6 Monate eine andere, günstigere Unterkunft zu suchen, aber es kann mich eben nicht ad-hoc rausschmeißen oder die Zahlung verweigern. Außerdem erhalte ich zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Leistungen, weshalb ich eine derartige Bevormundung des Amtes als übertrieben erachte. Zusätzlich darf man meine durch Corona erzwungene Situation wohl als Härtefall betrachten. Ich starte mein Leben quasi komplett von vorne, ohne jegliche Rücklagen.


    Kurzum, gibt es in meinem Fall vielleicht noch andere Möglichkeiten das Amt dazu zu bringen diese Miete zu akzeptieren, also ggf auch ohne aus ALGII auszusteigen, oder muss ich die Brechstange ansetzen?

    Ich bin dankbar für jedwede Hilfe.
    LG
    Liko

  • Hallo,

    es gibt so gut wie keine Möglichkeiten das Jobcenter dazu zu bringen, die Miete in dieser Höhe zu übernehmen.

    Solltest du deine Brechtstangen Methode anwenden wollen, kann diese auch nach hinten los gehen. Im schlimmsten Fall wirst du eine Anzeige wg. Sozialbetrugs erhalten.

    Ebenso ist deine Brechstangen Methode finanziell absoluter blödsinn, da du zumindest einen Monat auf ALG II Leistungen verzichtest.

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