Warten auf Erstausstattung - unfreundlicher Prüfer

  • Hallo,
    ich stehe momentan echt vor dem Verzweifeln, um meine Situation besser zu verstehen, muss ich etwas ausholen.

    Ich bin vor ca. 4 Monaten schwanger aus den Staaten wieder nach Deutschland gekommen und habe mich vorab (vor ca. 5 Monaten), sowohl telefonisch, als auch über den elektronischen Postweg, sowie durch Hilfe von Familie mit meinem zuständigen Jobcenter in Verbindung gesetzt. Ich habe eine abgeschlossene Berufsausbildung, aber auf Grund der SS ein Beschäftigungsverbot, wodurch ich nicht arbeiten kann.
    Jedenfalls habe ich Anträge auf Hartz 4, sowie Wohnungserstausstattung und Gelder für Schwangerschaftsbekleidung, sowie Säuglingsbekleidung und -erstausstattung beantragt, da ich keine finanziellen Rücklagen hatte.
    Der Antrag für den normalen Leistungssatz ging zügig durch und auch die Gelder für Bekleidung gingen rasch durch. Zeitgleich habe ich noch die Hilfe der Caritas in Anspruch genommen, da ich auch Unterstützung für die Anträge benötigte.
    Nun hat mir die Caritas ebenfalls 400Euro für Wohnungsbeschaffung, Baby- und Wohnungserstausstattung bezahlt. Welche ich auch ausgegeben habe und die Quittungen vorliegen habe. Aus dem Schreiben geht hervor, wie viel Geld ich für die jeweiligen Sachen ausgeben darf.
    Nun war ein Prüfer vor ca 2 Monaten da, um meinen Bedarf an einer Wohnungserstausstattung zu prüfen. Da ich aber schon seit 2 Monaten zurück war und laut meiner Leistungsbearbeiterin mich in der Wohnung aufhalten muss um überhaupt Bezüge zu bekommen, habe ich mir Geld geliehen, um einige Anschaffungen für die Wohnung zu erledigen. Wie gesagt ich kam aus Amerika und ich hatte bis auf ein paar alte Kleinteile, nichts! mehr an Mobiliar. Die Wohnung, in welcher ich nun lebe, war komplett leer und es gibt Fotos, welche das bestätigen können. Nun war der Prüfer vor 2 Monaten da und Möbel waren vorhanden. Ich kann ja schlecht (schwanger) in einer leeren Wohnung ohne Möbel leben. Seither warte ich auf einen Bescheid, bzw Ablehnung für die Ausstattung. Quittungen sind alle vorhanden, dass ich mir die Möbel alle erst nach und nach gekauft habe.
    Zeit verstrich und mir wurde das Geld für Bekleidung für mich und mein noch ungeborenes Kind bewilligt.

    Nun stehe ich kurz vorm Entbindungstermin und weiter hat sich nichts getan. Ich warte immer noch auf das Geld für die Wohnungsausstattung, da die Leute von denen ich mir Geld geliehen habe, dieses gerne zurück hätten. Aber es fehlt mir auch an Babyausstattung.
    Durch das Geld von der Caritas konnte ich mir immerhin ein Bett, sowie Schränke kaufen und durch das Geld für die Bekleidung einige Strampler und Anziehsachen für das Kind.
    Heute erst habe ich wieder beim Jobcenter angerufen und mich nach dem Status meiner Antrage erkundigt. Am selben Tag, kam der gleiche Prüfer wie vor 2 Monaten wieder. Er wirkte sehr unfreundlich dieses Mal.
    Er schaute sich in meiner Wohnung um und sah das Bett, Schrank und Kommode und wollte sofort wissen, womit ich dieses erworben hätte. Als ich ihm sagte, dass die Caritas mir 140 Euro für Babyasusstattung bewilligt hatte, war alles andere egal. Er wollte den Bescheid sehen und hatte gleich alles in Frage gestellt. Er sah das ich 400 Euro erhalten habe und unterstellte mir ich würde doppelt abkassieren wollen. Das aber das restliche Geld von den 400Euro für andere Sachen angesetzt war interessierte ihn nicht.
    Es ging sogar noch weiter. Er konnte mir genau sagen an welchen Daten mir welche Gelder ausgezahlt wurden für SchwangerenBEKLEIDUNG und SäuglingsBEKLEIDUNG und fragte mich doch gleich, "warum haben sie das Geld nicht für die Anschaffung von Fläschchen genutzt". Ich erwiderte nur, dass es Geld für Bekleidung sei und ich nicht damit Sachen wie Schnuller oder Flaschen kaufen kann. Dass es mir wirklich noch an Sachen fehlte, wie einen Maxi Cosi oder Kinderwagen hat er komplett außen vorgelassen, selbst als ich das Thema anschnitt erwiderte er das nur mit "das kann ja jeder behaupten" und wollte dann die Quittungen sehen, für die Kleidungsstücke und für die Gelder von der Caritas. Ich kam mir in dem Moment nur noch hilflos vor. Sicherlich hatte ich die Quittungen da, aber war mit der gesamt Situation so überfordert, dass ich schon mit den Tránen kämpfen musste. Wir haben den Besuch dann beendet und seine letzten Worte waren, dass er mir ein Schreiben zukommen lassen wird, indem hervorgeht dass ich alle Quittungen bis zum Entbindungstermin abzugeben habe. Thema Erstausstattung war komplett vom Tisch.
    Ich war natürlich allein, was ein Fehler war, aber spontan hatte grad niemand Zeit.

    Nun meine Fragen:
    Wie lange darf sich das Amt zeit lassen, um Anträge auf Erstausstattungen fürs Kind/ Wohnung zu bewilligen/abzulehnen?
    Darf der Außendienst Mitarbeiter Quittungen einfordern bzw Einsicht einfordern, wenn ich Leistungen von der Caritas erhalte?
    Gibt es eine Möglichkeit mich zu beschweren, denn ich hatte mehr das Gefühl er wolle mir etwas unterstellen, anstatt meinen Bedarf zu prüfen. Mir ging es danach sehr schlecht. Ich bin sehr kooperativ und ehrlich, was die Arbeit mit dem Jobcenter angeht (wohlmöglich zu ehrlich und nett) und habe weder mit meiner Leistungssachbearbeiterin, noch mit meinem Fallmanager solch ein Theater gehabt. Aber dieser Mann heute (bzw gestern) hat mir wirklich Magenschmerzen bereitet.

    Mir ist bewusst, dass wenn der Prüfer sieht, oh da ist ein Bett, dass er mir dann kein Geld für ein weiteres bewilligen wird. Das möchte ich auch gar nicht. Aber Ich dachte er kommt und sieht, "Bett vorhanden, Schrank vorhanden, Kleidung wurde erworben, da besteht kein Bedarf mehr - aber es fehlt an Kinderwagen, Kindersitz, Flaschen,..."

    ICh weiß es ist viel zu lesen und zu verstehen. Aber ich bin über jede Hilfe dankbar. Ich war noch nie in so einer Situation und wollte es auch nicht sein, Aber nun bin ich es einmal und fühle mich einfach nur hilflos und allein gelassen.

    Danke!

  • Hallo,

    1. der Prüfer entscheidet gar nichts und kann auch nichts fordern. Er verfaßt einen Bericht an Deinen Sachbearbeiter und der entscheidet dann, wie es weiter geht.

    2. das mit der Geldleihe für Einrichtungsgegenstände war ziemlich unklug von Dir. Jetzt könnte es nämlich passieren, daß sich die Höhe der Erstaustattung vermindert - weil Du ja diverse Einrichtungsgegenstände bereits hast.

    3. warte ab, wie sich das Jobcenter jetzt positioniert. Viel mehr kannst Du auch kaum machen, denn prinzipell hat das Amt 3 Monate Zeit, über den Antrag zu entscheiden.

    Gruß!

  • Danke für die schnelle Antwort!

    Ja das mit der Geldleihe war evtl nicht schlau, aber ich kann ja schlecht in einer komplett leeren Wohung leben. Ich meine, irgendwo hätte man zumindest ein Bett und Kühlschrank mit Mikrowelle oder so bereit stellen können, das ich halt das nötigste habe. Aber wie gesagt, ich warte immer noch.

    Weist du ab wann die 3 Monate Entscheidungszeit beginnen? Ab Antragstellung? Oder ab dem der Prüfer tatsächlich da war? Und gibt es dazu einen Gesetzestext?

  • Ich meine, irgendwo hätte man zumindest ein Bett und Kühlschrank mit Mikrowelle oder so bereit stellen können, das ich halt das nötigste habe.


    Mikrowelle zählt nicht zur Erstausstattung.


    Weist du ab wann die 3 Monate Entscheidungszeit beginnen? Ab Antragstellung? Oder ab dem der Prüfer tatsächlich da war? Und gibt es dazu einen Gesetzestext?


    Ab Antragsstellung.

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